Tierversuche in der Schweiz – 1328 Tiere mussten für die Covid-Forschung herhalten

Tierversuche in der Schweiz1328 Tiere mussten für die Covid-Forschung herhalten

Bei der Bekämpfung des Coronavirus helfen auch Mäuse, Meerschweinchen oder Kaninchen. Just jetzt kommt eine Initiative an die Urne, die Tierversuche verbieten will.

Publiziert: 16.12.2021, 10:26

Mäuse werden mit Abstand am häufigsten für Tierversuche verwendet.
Foto: Leandre Duggan (Keystone)

Der Corona-Effekt hat den Initianten der Pflegeinitiative zweifelsohne in die Hände gespielt. Ende November hat das Stimmvolk das Volksbegehren wuchtig gutgeheissen. Möglicherweise spielt der Corona-Effekt auch beim nächsten Urnengang am 13. Februar eine entscheidende Rolle, diesmal aber mit umgekehrten Vorzeichen; das hoffen zumindest die Gegner der Volksinitiative für ein Tier- und Menschenversuchsverbot.

Bundesrat warnt vor Initiative

Alain Berset hat am Donnerstag den Abstimmunsgkampf zur Volksinitiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot» eröffnet. Der Urnengang findet am 13. Februar 2022 statt.

Bundesrat und Parlament lehnen das Volksbegehren ab, das Tierversuche in der Schweiz verbieten will. «Wir wären vom medizinischen Fortschritt abgeschnitten», sagte Berset vor den Medien. Die Menschen und Tiere würden von vielen neuen medizinischen Therapien nicht mehr profitieren können. Betroffen wäre die Entwicklung neuer Medikamente, Therapien und Chemikalien. Aber auch in der wissenschaftlichen Lehre und Grundlagenforschung wären Tierversuche nicht mehr erlaubt.

Ebenso untersagt wären sogenannte Menschenversuche. Einen Riegel schieben will die Initiative schliesslich der Ein- und Ausfuhr von Produkten, die mit Tierversuchen entwickelt wurden. Zudem fordert sie, dass die tierversuchsfreie Forschung mindestens dieselbe staatliche Unterstützung erhält wie die Forschung mit Tierversuchen. (sth)

Tierversuche in der Schweiz - 1328 Tiere mussten für die Covid-Forschung herhalten

Tierversuche in der Schweiz1328 Tiere mussten für die Covid-Forschung herhalten

Bei der Bekämpfung des Coronavirus helfen auch Mäuse, Meerschweinchen oder Kaninchen. Just jetzt kommt eine Initiative an die Urne, die Tierversuche verbieten will.

Mehr zum thema

AboInterview über neue Initiative«Tierversuch-Verbot würde die Versorgung mit Medikamenten beeinträchtigen»

Menscheln bei TierenAuch Affen leiden unter Leistungsdruck

AboSo funktioniert die Krebstherapie, die den Nobelpreis erhielt