Auf der Rennbahn in Dielsdorf30’000 feierten viertägiges Volksfest an der Gewerbeschau
«Mach dich schlau – an der Dielsdorfer Gewerbeschau!» Dem Aufruf folgten über 30’000 Besuchende. Sie bekamen Infos und feierten mit Attraktionen ein Volksfest.

Um es gleich vorwegzunehmen: Das Rennen um die Gunst der Besucher auf der parkähnlichen Pferderennbahn in Dielsdorf hat die Gastregion Appenzell, vor dem Glücksrad und den «kreativen» Holzbearbeitungsbetrieben, gewonnen.
Wenn das Streben nach Globalisierung am Sinken ist, steigt offensichtlich das Interesse an den regionalen und lokalen KMU und anderen Anbietern. 130 Aussteller nutzten deshalb die Gelegenheit, sich von Donnerstag bis Sonntag an der Dielsdorfer Gewerbeschau zu präsentieren.
Holzbetriebe mit grossem Auftritt
Augenfällig war der Auftritt der Betriebe, die Holz verarbeiten. So erstellte das seit 1878 bestehende Schneisinger Holzbauunternehmen einen unter der Tribüne angepassten Pavillon von 10 mal 4 mal 4 Metern mit Bogenbindern aus Fichten- und Tannenholz, den die original gekleideten Zimmermänner extra für diese Ausstellung konstruiert haben.

Ein riesiger Hobel von vier Meter Länge, mitten im Gemeinschaftszelt von sieben Handwerksbetrieben, dient als voll ausgerüstete Bar und wurde stark frequentiert. Die Idee dazu hatte Hugo Langmeier auf einer Reise in Südamerika und liess ihn in seinem Betrieb für Küchen- und Innenausbau in Buchs bauen.
Gleich nebenan residierte das Bau- und Planungsunternehmen Moor aus Oberhasli in einem selbst gebauten Chalet. Sein Blickfang war das elektrisierende Schlagwort «Blackout?» Die Lösung dazu gab Geschäftsführer Adrian Grossweiler: «Wir wollen unsere Kunden ganzheitlich betreuen. Dazu gehört es auch, dass wir ihnen aufzeigen, wie sie einen Stromausfall während Stunden überbrücken können.» Ein spezielles Batterienmodul kann den eigenen, überschüssigen Strom vom Solardach speichern. «Die Nachfrage und das Interesse an diesem Gerät sind extrem gross», betont Grossweiler.
Das Glück am Rad drehen
In der grossen Halle mit den 79 gut zugänglichen, normierten Ständen kam es bei rund einem Dutzend Anbietern immer wieder zu Staus. Der Grund: Das altbewährte Glücksrad lockte vor allem die Kinder an, aber auch die Erwachsenen. Zu holen gab es einiges – vom Apfel bis zum Zeltli, und vieles dazwischen. Stolz präsentierte der dreijährige Jonas aus Dielsdorf seine Gewinne: Trinkflasche, Doppelmeter, Massstab, Plüschtier, Pflästerli, Malbuch, Gummibärchen und verschiedene Aufkleber.

Anstelle des Glücksrads sind einige Unternehmen zu Videospielen übergegangen, so auch die Bezirkssparkasse Dielsdorf mit einer Grossleinwand. CEO Dominic Böhm: «Wir wollen hier keine Produkte verkaufen, sondern die Menschen mit einem Spiel unterhalten.»

Im vielschichtigen Gesundheitsbereich der Gewerbeschau zeigten Adus-Mitarbeiter die Notwendigkeit des Weiterbestehens ihrer Klinik in Dielsdorf auf, die von der Spitalliste gestrichen werden soll. Orthopäde und Geschäftsleitungsmitglied Patrick Vaken: «Viele Besucher, die schon bei uns behandelt wurden, verstehen den Entscheid nicht und sind von der Gesundheitsdirektion schwer enttäuscht.»
Appenzellerland erfreut Besuchende
Für das gastronomische und das Unterhaltungsangebot der Gastregion Appenzell ist Aurelia Bürchler aus Niederweningen, wie viele Hundert andere Gäste, voll des Lobes: «Die Spezialitäten werden gut präsentiert, und das grosse Angebot der währschaften Kost, wie Chäshörnli mit Röstzwiebeln und Apfelmus, schmeckt köstlich. Die Atmosphäre ist grossartig.»

Die Auftritte der verschiedenen Kapellen und Chörli in farbenfroher Tracht im VIP-Pavillon und der Hauptbühne förderten die Geselligkeit und verhalfen der Gewerbeschau zu einem fröhlichen Volksfest. So sieht es auch OK-Präsident Dani Andreoli: «Ich habe nur lachende Gesichter gesehen. Bei den Ausstellern und den Besuchern. Das gibt uns die Perspektive auf eine weitere Gewerbeschau in vier Jahren.»
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