Niederlage in LangnauAls Klotens Serie abrupt zu Ende geht
Die Zürcher führen bei den SCL Tigers noch im Schlussdrittel 1:0. Zwei Gegentore innert 48 Sekunden bringen aber die späte Wende.

131 Minuten und zwei Sekunden. So lange dauerte Klotens Serie ohne Gegentor, die ihren Beginn im Mitteldrittel des 5:2-Heimsiegs gegen Biel nahm und beim 1:0 in Lausanne ihre Fortsetzung fand. Beendet wurde sie in Langnau erst im Schlussdrittel. Sami Lepistö traf in der 48. Minute zum 1:1, und weil der «Ketchup-Effekt» offenbar auch im negativen Sinne wirken kann, lag Kloten 48 Sekunden später bereits 1:2 hinten. Bei beiden Toren der Emmentaler traf ein aufgerückter Verteidiger unbedrängt im Slot, das war aus Klotener Sicht ärgerlich.
Denn während einem guten Teil des Spiels gelang dem EHC ein weiteres solides Spiel – man hat sich nach all den Siegen zuletzt (sieben in zehn Partien) fast schon daran gewöhnt. Kloten lag nach knapp zwei Minuten bereits 1:0 vorne, weil Jonathan Ang in Unterzahl smart spekulierte, einen Querpass abfing und solo souverän traf.
Diese Klotener Serie der Ungeschlagenheit, sie geriet danach erst bei Spielhälfte ins Wanken. Dafür umso heftiger: Latte, Pfosten, Latte, drei Mal innert nur 56 Sekunden erklang das Klotener Torgehäuse – ob Sandro Zurkirchen so etwas schon je erlebt hatte?
30 Minuten fast perfekt
Das gute Gefühl, das nichts mehr in seinen Kasten geht, dürfte dem Klotener Goalie da bereits vertraut gewesen sein, er war schliesslich auch im Einsatz gestanden gegen Biel und in Lausanne. Und er selbst trug erneut auch einiges dazu bei, dass die Serie andauerte: Wie er kurz vor Ende des Mitteldrittels Jules Sturnys Direktabnahme parierte, dürfte die Parade des Abends gewesen sein.
Vor allem bemerkenswert war aus Klotener Sicht aber dies: 30 Minuten lang waren Zurkirchens Grosstaten gar nicht so häufig gefragt. Die Zürcher bestätigten da auch an diesem Abend ihre erstaunliche Wandlung in dieser Saison.

Zunächst war der Aufsteiger ja die Schiessbude der Liga, die immer wieder Mal sechs bis neun Gegentore kassierte. Mittlerweile wurde daraus eine Mannschaft, die zwar in der Offensive fast ausschliesslich von den Skills ihrer Importspieler lebt, die aber geschlossen auch defensiv stabil spielen kann.
Wenn die Phrase «aus wenig viel machen» zutrifft, dann sicher hier beim EHC Kloten mit Cheftrainer Jeff Tomlinson.
Am Ende reichte es doch nicht zum Punktgewinn, auch wenn Kloten in der Schlussphase mit sechs Feldspielern am Ausgleich schnupperte. Langnau verdiente sich den Sieg mit Geduld und dem grossen «Pfosten-Pech»: Insgesamt sechs Mal erklang das Metall des Klotener Gehäuses, gleich zwei Mal beim leeren Tor in den Schlusssekunden.
Fehler gefunden?Jetzt melden.