Ansturm auf Bopplisser Behördenämter
Über einen Kandidatenmangel kann sich die Furttaler Gemeinde Boppelsen wahrlich nicht beklagen. Die amtierende Gemeindepräsidentin führt diesen Ansturm sowohl auf das grosse Interesse der Bopplisser an der Lokalpolitik, als auch auf eine gewisse Unzufriedenheit zurück.

Während andere Gemeinden grosse Mühe bekunden, alle ihre Behördenämter zu besetzen, herrscht in der kleinen Furttaler Gemeinde am Lägernsüdhang der umgekehrte Fall. Für all die Personen, die gerne in einer Behörde in Boppelsen mitwirken würden, gibt es bei weitem nicht genug Sitze zu vergeben. Ganze elf Kandidaten wollen einen der fünf Mandate im Gemeinderat ergattern und auch um das Präsidium in der Exekutive buhlen zwei Personen.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Primarschulpflege. Fast doppelt so viele Personen kandidieren, als Sitze zu vergeben sind. Die amtierende Gemeindepräsidentin Monika Widmer, die im Frühling nach 20 Jahren im Gemeinderat nicht mehr zur Wiederwahl antritt, ist vom grossen Ansturm nicht all zu überrascht. Im Dorf sei aktiv nach geeigneten Kandidaten gesucht worden. «Ich habe gehört, dass sich viele Bopplisser einen frischen Wind wünschen», sagt sie. Mit was die Bürger allerdings konkret unzufrieden sind, wisse sie nicht.
Auch vor acht Jahren viele Kandidaten
Grundsätzlich sei in Boppelsen das Interesse an der Dorfpolitik schon immer sehr gross gewesen, sagt Widmer. Vor vier Jahren sei die Situation eine andere gewesen, weil alle bisherigen Gemeinderäte wieder antraten, aber vor acht Jahren habe es eine ähnliche Ausgangslage gegeben. «Damals traten acht Kandidaten an und auch um das Präsidium gab es eine Kampfwahl», erinnert sich Widmer. Dass sich die Bevölkerung stark für die Wahlen interessiert, habe damals auch die Wahlbeteiligung mit weit über 70 Prozent gezeigt. Monika Widmer freut sich, dass ihr Dorf so viel Interesse bekundet und hofft, dass die Wahlbeteiligung dieses Jahr ähnlich hoch sein wird.
Schon jetzt ist klar: Es wird sechs Verlierer geben
Auch die beiden Kandidaten, die sich am 15. April für das Präsidium zur Verfügung stellen – Patrick Koch (bisher, parteilos) und Erika Zahler (neu, SVP) – werten die grosse Konkurrenz als positiv. «Ich finde es fantastisch, dass so viele Bopplisser antreten», sagt Zahler. Das Volk habe nicht nur eine Wahl, sondern eine richtige Auswahl. Den Grund für die vielen Kandidaturen sieht sie im Wunsch nach Veränderung. «An mich wurde herangetragen, dass eine gewisse Unzufriedenheit im Dorf herrscht.» Viele wünschten sich einen frischen Wind.
Dass ein gewisser Unmut vereinzelt mitverantwortlich für die vielen Kandidaturen sein kann, glaubt auch Patrick Koch. «Der Gemeinderat hat viele Themen bearbeitet und Entscheidungen dazu gefällt, die für das Dorf zu Veränderungen geführt haben.Vielleicht war der eine oder andere mit diesen nicht einverstanden.» Dass man nun aus so vielen Kandidaten auswählen kann, erachtet er aber als sehr positiv: «Der Wähler kann sich seinen Gemeinderat so zusammenstellen, wie er ihn haben will.» Koch erachtet aber auch Kontinuität und kein kompletter «Knowhow»-Verlust für das Dorf als wichtig. «Ausserdem muss man sich bewusst sein, dass es bei elf Kandidaten auch sechs Verlierer geben wird. Ich hoffe, dass sich keiner der Kandidaten durch eine allfällige Niederlage für eine spätere Kandidatur entmutigen lässt», sagt Koch.
Die Kandidaten: Von den fünf aktuellen Gemeinderäten stellen sich am 15. April drei zur Wiederwahl: Thomas Gretler (parteilos), Patrick Koch (parteilos) und Cees Van Rijn (parteilos). Acht Neue kandidieren für einen Sitz: Hans Heinrich Albrecht (SVP), Andrea Brun-Hess (parteilos), Florian Fingerhuth (FDP), Regina Gerber (parteilos), Heinrich Haupt (parteilos), Thomas Huber (parteilos), Erika Zahler (SVP) und Thomas Zöllig (parteilos). Auch um das Präsidium buhlen zwei Personen: Patrick Koch als Bisheriger und Erika Zahler als Neue.
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