Aufsitzmäher knattern um die Wette
Bald rasen beim 1. Internationalen Roadrunner Cup tollkühne Typen auf umgebauten Aufsitzmähern über einen Acker in Niederhasli.

Das Geknatter der sonderbaren Fahrzeuge wird rund um den Feldhof in der Luft liegen, denn die Einzylinder-Motoren mit maximal 13,5 Pferdestärken dröhnen schon ganz ordentlich. Eltern sollten ihre Kinder mit Gehörschutz versehen. 18 Teilnehmer aus der Schweiz, Deutschland und Luxemburg haben sich bis jetzt angemeldet. «Wir freuen uns auf spannende Rennläufe und stellen unser Hobby gerne der Öffentlichkeit vor», sagt Fabian von Allmen.

Der Dielsdorfer ist im Vorstand und war dabei, als der Verein Rasicross Team Roadrunner im Jahre 2014, als erster Schweizer Verein diesee Sportart, gegründet wurde. Präsident ist Ruedi Zimmermann aus Niederhasli. Im Vorstand sind auch Ronny Nyfeler aus Neerach und Stefan von Allmen aus Oberglatt. Sie alle haben Freude am Schrauben und Tüfteln. Die einen sind im richtigen Leben Mechaniker, die anderen sehen den Umgang mit Schraubenzieher und Blech als Ausgleich zum Bürojob.
Name ist Programm
Im Logo des Vereins Rasicross Team Roadrunner ist die US-Cartoon-Figur Road Runner aus den 1950er-Jahren zu sehen. Ebenso tollkühn wie dieser rasend schnelle Vogel sind die umgebauten Rasenmähertraktoren mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h unterwegs. Der Verein zählt zehn Mitglieder und der Rennstall umfasst sieben Rasenmäher, die in einer zur Werkstatt umfunktionierten Scheune neben der Rennstrecke untergebracht sind. Dort wird das Jahr über geschraubt und getüftelt. Chassis und Achsen werden verstärkt und am Schluss werden die Fahrzeuge lackiert.
Trainiert wird eine Woche pro Jahr. Vor dem Rennen werden die Rasenmäher inspiziert. Sie alle waren einmal echte Rasenmäher und wurden nach ihren besten Jahren von den Mitgliedern des Vereins irgendwo im Internet aufgestöbert. Chassis und Verkleidungsteile sind immer original. Der Mähbalken und die Messer sind entfernt worden. Ein Reglement sorgt für Sicherheit und gleiche Rahmenbedingungen. Helm ist Pflicht und Sicherheit oberstes Gebot.
Einige Hundert erwartet
«Natürlich sind die Kosten für dieses Hobby nicht mit dem der Formel 1 zu vergleichen. Aber selbst bei diesem günstigsten Motorsport der Welt kostet ein gut gebauter Rennmäher einige Tausend Franken», sagt von Allmen.
Rasicross hat seine Ursprung in England. Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt kleine Verbände und Rennen. Hochburgen findet man in England, Luxemburg und Deutschland. In Frankreich gibt es zum Beispiel ein 24-Stunden-Rennen. Einige tausend Zuschauer lockt das Rennen in Sembach bei Kaiserslautern im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz an. Mit so viel Andrang rechnet der Verein Rasicross Team Roadrunner in Niederhasli allerdings nicht. «Wir sind schon froh, wenn einige Hundert kommen», sagt von Allmen.
Trotzdem: das Publikum darf sich auf einen spannenden Nachmittag freuen. Auf dem Programm stehen das Qualifying und drei Sprintläufe, Frauen fahren in der Kategorie Ladies Cup zwei Sprintläufe. Das Ausdauerrennen dauert zwei Stunden und 17 Minuten und fordert von den Teilnehmern Kraft, Mut und Fitness.
Die Wiese des Bauernhofs von Ruedi Zimmermann wird nach dem Rennen anders aussehen wie vor dem Start. Die Fahrzeuge gehen nämlich nicht gerade schonend mit dem Terrain um. Von Allmen beschreibt das mit einem Augenzwinkern so: «Der Boden dürfte danach gepflügt sein und parat für die Aussaat von Mais.»
Am Samstag, 15. April findet von 10 bis 23 Uhr auf dem Feldhof, Feldhofstrasse 4 in Niederhasli der 1. Internationale Roadrunner Cup statt. Gefahren wird bei jeder Witterung. Parkplatz und Eintritt ist gratis. Im Festzelt gibt es Hamburger und Würste aus Fleisch direkt vom Hof, Vegetariern dürfte die Gerstensuppe munden.
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