Australien: Wetter wird kühler – nächste Hitzewelle bereits in Sicht
Rund 2000 Einsatzkräfte sind an Heiligabend im Einsatz. Milde Temperaturen sorgen für eine dringend benötigte Abkühlung; starker Regen wird aber erst im Februar erwartet.
Rund 2000 Feuerwehrleute im Einsatz nutzen das kühlere Wetter, um Massnahmen gegen eine weitere Ausbreitung der Feuer zu treffen. Denn die Brandgefahr droht sich bald wieder zu verschärfen: Meteorologen erwarten, dass die Temperaturen nach den Weihnachtstagen wieder auf über 40 Grad steigen werden. Wind werde die Löscharbeiten erschweren.
Dutzende Einsatzkräfte aus Kanada, USA und Neuseeland waren in den vergangenen Tagen nach Australien gekommen, um ihren erschöpften Kollegen dort zu helfen, teilte die australische Feuerwehr mit. Ein Grossteil der Feuerwehrleute in Australien sind freiwillig im Einsatz.
Allein um die Millionenmetropole Sydney herum ist seit Beginn der Brände eine Waldfläche von mehr als drei Millionen Hektar in Flammen aufgegangen, teilte die Feuerbehörde mit. Das entspricht einem Gebiet etwa von der Grösse Belgiens. Landesweit verbrannten demnach gar fast fünf Millionen Hektar Land. Besonders betroffen ist New South Wales, der bevölkerungsreichste Bundesstaat, in dem auch Sydney liegt.
Kängurus im See
Immer wieder berichten örtliche Medien von aussergewöhnlichen Rettungen. Am Dienstag beschrieb ein Winzer dem Sender ABC, wie er sich wegen herannahender Flammen in einen See rettete – und erst im Wasser bemerkte, dass er von Dutzenden Kängurus umgeben war.
Meteorologen erwarten erst im Februar stärkere Regenfälle. Bei den seit Oktober wütenden Buschbränden haben bereits acht Menschen ihr Leben verloren. Rund 1000 Häuser sind bislang zerstört worden. Auch auf die Tierwelt haben die Feuer eine verheerende Wirkung: Etwa 2000 Koalas sollen Expertenschätzungen zufolge getötet worden sein, weil sie den sich schnell ausbreitenden Flammen nicht entkommen konnten.
Premier ist Shitstorm ausgesetzt
Australiens Regierungschef Scott Morrison hat in sozialen Medien einen Shitstorm angesichts verheerender Buschfeuer ausgelöst. Auf Twitter führten die Schlagwörter #NotMyPrimeMinister, #MorrisonMustGo und #ScoMoResign die Trendlisten an.
Ein Video, in dem eine Freiwillige beim Kampf gegen die Brände Morrison die Hand schüttelt, aber erklärt, er sei nicht «ihr Ministerpräsident», verbreitete sich rasend schnell. In sozialen Medien war bekannt geworden, dass Morrison Ferien auf Hawaii machte, während sich in Australien die schlimmsten Feuer seit Jahren immer weiter in die Landschaft frassen.
SDA/nag
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