Hohe Inflation in ArgentinienBanknoten verlieren so viel Wert, dass dieser Künstler sie lieber bemalt
Die Inflation ist in Argentinien auf fast 95 Prozent gestiegen, das Geld verliert an Wert. Ausser jenes von Sergio Diaz, welches er mit aussergewöhnlichen Kunstwerken verziert.

Künstler und Star-Wars-Fan Sergio Guillermo Diaz hat ein etwas aussergewöhnliches Hobby. Er bemalt argentinische Banknoten mit eindrucksvollen Kunstwerken. Das macht er seit 2017, meist auf den günstigsten 2-Peso-Noten. Das entsprach damals noch etwa zehn Rappen, mit der hohen Inflation im Land ist der Wert mittlerweile auf rund einen Rappen eingebrochen.
Diaz hat sich deshalb den grösseren Scheinen zugewandt und bemalt nun auch 200-Peso-Noten. Diese sind jetzt noch etwa einen Franken wert, mit seinen Bildern darauf aber einiges mehr, wie er sagt. Er könne die Noten so über ihrem Wert verkaufen und etwas daran verdienen. So hat er beispielsweise auf zwei der Noten und einem 1-Dollar-Schein das Filmplakat von «Der Weisse Hai» nachgemalt.
Diaz malt alle möglichen Szenen aus Film und Fernsehen auf Banknoten. Seine Lieblingsmotive sind aus Star Wars, er hat aber offenbar auch ein Faible für Superhelden, Comicfiguren, Harry Potter oder ikonische Bilder, wie jenes von Lionel Messi mit dem Weltmeisterpokal oder dem legendären Boxer Muhammad Ali.
Auch Klassiker wie «Zurück in die Zukunft» oder «Léon der Profi» haben es Diaz offensichtlich angetan. Zu einem Reuters-Reporter sagte Diaz nun, dass seine Arbeit auch zeige, wie die Inflation alle Menschen in Argentinien betreffe, wie sie das Leben und die Kaufkraft beeinflusse und, wie alle durch diese Krise gehen würden.
Die Inflationsrate in Argentinien hat 2022 den höchsten Stand seit 32 Jahren erreicht und ist auf 94,8 Prozent gestiegen. Rund 40 Prozent der Bevölkerung leben mittlerweile in Armut, wird geschätzt. In der drittgrössten Volkswirtschaft Lateinamerikas wurde deshalb im Dezember das Programm «Gerechte Preise» eingeführt. Für die rund 2000 wichtigsten Produkte soll es damit keine Preiserhöhungen bis März mehr geben, weitere 30’000 Artikel dürfen monatlich um maximal 4 Prozent teurer werden.
Die Inflation war in Argentinien zuletzt in den 1980er-Jahren aus dem Ruder gelaufen und erreichte bis 1989 satte 3080 Prozent. Diaz hat aus jener Zeit noch eine 1-Million-Peso-Note ausgegraben und mit einem seiner Kunstwerke versehen.
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