ParteienBesichtigung der Kompogas-Anlage
Barbara Schaffner, Nationalrätin GLP und Präsidentin von Biomasse Schweiz, hat am 11. Januar zu einer Besichtigung der Kompogas-Anlage in Otelfingen eingeladen.

In einem kurzen Eingangsreferat hat die promovierte Physikerin Barbara Schaffner dargestellt, wie sich Biogas in die erneuerbaren Energien einfügt. Anhand einer Studie von Jürg Grossen (Energieexperte und Präsident der Grünliberalen Schweiz) hat sie detailliert aufgezeigt, wie bis im Jahr 2050 die Deckung des Energiebedarfs komplett mit erneuerbaren Energien stattfinden kann. Dabei besteht eine Überproduktion von Strom im Sommer und eine Unterproduktion im Winter. Diese Stromlücke wird von Gegnern der Erneuerbaren oft als Grund für deren Untauglichkeit genannt. Barbara Schaffner hat demonstriert, dass synthetische Gase (die mit Überflussstrom vom Sommer hergestellt werden) oder auch Biogas beim Schliessen dieser Stromlücke eine wichtige Rolle spielen.
Strom für 400 Haushalte
Bevor Nico Peter, Verkaufschef der Axpo Kompogas, die Anlage theoretisch präsentierte, wurden die elf Kantonsratskandidaten der GLP im Bezirk Dielsdorf vorgestellt. Die knapp 40 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer erhielten einen Überblick über die Funktionsweise der Anlage in Otelfingen. Bei der anschliessenden Besichtigung in zwei Gruppen wurden sie durch die verwinkelten Gänge geführt. Nach der Anlieferung wird das Grüngut zerkleinert und in einen 1000 Kubikmeter grossen Gärtank gegeben, wo es bei einer Temperatur von 55 Grad während zwei Wochen ein Gas bestehend aus 56 Prozent Methan, CO2 und Schwefel absondert. Auffallend war der starke Geruch nach Ammoniak in der ganzen Anlage.
In Otelfingen wird das gewonnene Gas komplett der Stromerzeugung zugeführt. Die Anlage verarbeitet pro Jahr rund 13000 Tonnen Grüngut und erzeugt rund 2 GWh Strom für 400 Haushalte. Als Nebenprodukt entsteht sehr wertvolle Komposterde und Naturdünger, dessen Ausbringung auf die Felder weitere Energie und Rohstoffe spart, die für die Erzeugung von Kunstdünger nötig wäre.
Beim anschliessenden Apero konnten weitere Fragen geklärt werden. Dabei gab sich auch die zwanglose Gelegenheit, die anwesenden Kantonsratskandidierenden der GLP besser kennenzulernen.
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