Prozess in DielsdorfBezirksgericht verurteilt Frau wegen Mordversuch
Eine Angolanerin muss wegen versuchten Mordes eine mehrjährige Freiheitsstrafe verbüssen: Das Bezirksgericht Dielsdorf fällte das Urteil am Donnerstag.

Eine heute 47-jährige Frau aus Angola wurde am Donnerstag vom Bezirksgericht Dielsdorf wegen versuchten Mordes schuldig gesprochen. Das Gericht verhängte eine Freiheitsstrafe von 10 Jahren und 6 Monaten.
Entgegen den Anträgen der Staatsanwaltschaft ordnete das Gericht jedoch weder eine Therapie an, noch muss die Angolanerin, die seit Jahrzehnten in der Schweiz lebt, nach Verbüssung der Strafe die Schweiz verlassen.
Die Frau hatte in der Nacht auf den 20. März 2021 im ehelichen Schlafzimmer in der Wohnung in Buchs mit Brandbeschleuniger ein Feuer entfacht. Sie wollte damit sich selbst und ihren Mann töten, weil er bei einem Seitensprung mit einer anderen Frau ein Kind zeugte.
Frau leidet an paranoider Schizophrenie
In der Wohnung schliefen zum Tatzeitpunkt auch die beiden erwachsenen Söhne des Ehepaares. Der Ehemann erwachte damals gerade noch rechtzeitig: Er zerrte seine Frau aus dem Haus und alarmierte die anderen Bewohner des Miethauses. So wurde zwar niemand verletzt, es entstand aber grosser Sachschaden.
Das Gericht blieb mit seinem Urteil unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft: Diese hatte für die Beschuldigte wegen mehrfachen versuchten Mordes und Brandstiftung eine Freiheitsstrafe von 13,5 Jahren, eine Therapie in Form einer stationären Massnahme und einen Landesverweis von 15 Jahren gefordert.
Ein psychiatrisches Gutachten attestierte der 47-Jährigen eine verminderte Schuldfähigkeit zum Tatzeitpunkt, da sie an paranoider Schizophrenie und einer schweren Depression leide.
mst/SDA