Es ist nie zu spät, die Lebensgewohnheiten zu ändern
Manchmal verlangt es das Leben, auch in fortgeschrittenem Alter Neues in Angriff zu nehmen. Zwei Fachleute, die psychisch kranke Menschen begleiten, erzählen ihre Erfahrungen.

Die Verhaltens- und Denkmuster zu ändern, ist für viele bereits in jüngeren Jahren ein schwieriges Unterfangen. Im Alter wird man wohl kaum flexibler. Wie ist da Psychotherapie noch möglich?
Robert Koch: Einfacher wird es nicht, das ist richtig. Doch wir setzen immer bei den Ressourcen unserer Patienten an. Das heisst, wir suchen gemeinsam mit ihnen nach den Fähigkeiten und Interessen, die noch vorhanden sind, und versuchen, diese zu stärken, statt auf die Defizite zu fokussieren. Während einige in der Therapie eine Rückschau auf ihr Leben halten wollen, arbeiten wir mit anderen auf einer sehr praktischen Ebene. Es sind stets die Patienten selber, die den Auftrag an uns formulieren.