Ein Millionenprojekt gestorben – zwei neue stehen an
Das Geld ist längst gesprochen, doch auf eine öffentliche Tiefgarage unter dem Volg warten die Nürensdorfer vergeblich. An der Gemeindeversammlung orientiert der Gemeinderat über die Einstellung des Projektes. Zugleich wird über mehrere neue Bauvorhaben abgestimmt.

Hier ein Millionenprojekt, das nicht umgesetzt werden kann, und da zwei neue Vorhaben, die insgesamt je über eine Million Franken kosten. In Nürensdorf gehts am Mittwochabend an der Sommergemeindeversammlung (Ebnetsaal, 20.15 Uhr) nicht nur ums Abnicken der Jahresrechnung 2016. Aktuell stehen nämlich gleich mehrere Geschäfte auf der Traktandenliste, für deren Umsetzung der Gemeinderat die Zustimmung der Stimmberechtigten benötigt.
Zunächst dürfen die Nürensdorfer zur Kenntnis nehmen, dass eine öffentliche Tiefgarage unter dem Volg und der Post nicht gebaut werden kann. Diejenige Garage, die schon besteht, ist nicht öffentlich und auch nicht für Kunden der ansässigen Läden auf demselben Grundstück gedacht. Mit der Modernisierung des Ortszentrums wollte der Gemeinderat schon seit Jahren eine bessere Parkierungslösung anbieten als die bestehende mit seitlichen Abstellplätzen und nur einer Zu- und Wegfahrt. Die Stimmberechtigten hatten den Plänen des Gemeinderates im Juni 2013 zugestimmt und einen Ausführungskredit in der Höhe von fast 1,5 Millionen Franken bewilligt. Doch die 21 neuen Parkplätze sind seither nicht entstanden und werden auch nicht mehr gebaut.
Schuld daran ist, dass sich keine der möglichen Varianten einer Zu- und Wegfahrtslösung realisieren liess. Die Pensionskasse der ZKB als Eigentümerin der Nachbargrundstücke an der Baltenswilerstrasse liess sich nicht überzeugen, eine Wegfahrt über ihr Land zuzulassen, zumal sie keinen Nutzen durch die Neuerung sah. Und die Grundeigentümer des Post/Volg-Komplexes sperrten sich gegen eine Alternative mit Ein- und Ausfahrt am selben Ort, wie sie sich heute befinden, schreibt der Gemeinderat in der Weisungsbroschüre. Deshalb kommt man zum Schluss, dass das Projekt offensichtlich nicht mehr umsetzbar sei.
Als positiver Nebeneffekt kann der Gemeinderat im Gegenzug nun über eine runde Million Franken verfügen, die für die Vorfinanzierung schon angespart wurde.
Eine Million für Werkgebäude
Bedarf an einem Baukredit in siebenstelliger Höhe gibt es in Nürensdorf aktuell beim Werkgebäude. Dort droht zum einen der Platz auszugehen und zum anderen ist die Bausubstanz in die Jahre gekommen. Deshalb wird nebst einer Sanierung des Werkgebäudes auch gleich eine Verbreiterung der Werkhalle sowie ein Anbau an der bestehenden Liegenschaft geplant. Dort drin sind neue Räume mit Büroarbeitsplätzen und ein Sitzungszimmer sowie auch ein Pausenraum vorgesehen.
Der Gemeinderat benötigt dafür nun einen Kredit von rund einer Million Franken. In den letzten 37 Jahren seit der Erstellung des Werkgebäudes habe man eben «nur die notwendigsten Unterhaltsarbeiten ausgeführt».
Jetzt sollen allgemein die Fenster und Tore der Werkhalle ersetzt werden, das Schliesssystem angepasst, die sanitären Einrichtungen und elektrischen Installationen erneuert sowie eine wärmetechnische Sanierung der beheizten Räume durchgeführt werden.
Zudem ist gemäss Behindertengleichstellungsgesetz auch der hindernisfreie Zugang der öffentlich zugänglichen Bereiche sicherzustellen. Die Abwartswohnung im selben Gebäude sei hingegen schon vor fünf Jahren komplett renoviert worden und müsse nicht auch noch gemacht werden, heisst es im Weisungsheft. Falls die Stimmberechtigten dem Kredit zustimmen, würde voraussichtlich ab dem Frühjahr 2018 mit den Bauarbeiten begonnen. Das neue Werksgebäude würde den Nürensdorfern dann Ende 2018 zur Verfügung stehen.
Eine Million für Dorfstrasse
Eine weitere Million Franken soll in Birchwil verbaut werden. Hier geht es um eine Neugestaltung und Sanierung der Dorfstrasse inklusive LED-Beleuchtung, wobei zwei Abschnitte im Fokus stehen. Zwischen der Einmündung im Eigental und der Abzweigung Obholzerstrasse ist neu ein Eingangstor angedacht. Und an zwei Stellen sind Ausweichplätze geplant, wo die Strasse entsprechend verbreitert werden soll. Der grössere Bauabschnitt entsteht sodann zwischen Breitweg und Oberwilerstrasse, wo der Belag in einem «sehr schlechten Zustand» sei, wie es der Gemeinderat in seiner Weisung beschreibt. Ein Teil der bestehenden Wasserleitungen aus dem Jahre 1925 muss zugleich ersetzt werden, was aber nicht im vorliegenden Projekt enthalten ist, da dies automatisch vom Gemeinderat unter dem Titel «Gebundene Ausgabe» schon bewilligt wurde, da es ohnehin erledigt werden muss, um wie bisher die gesetzlichen Vorgaben erfüllen zu können.
Was aber neu hinzukommt, sind Kosten für eine grosse Meteorwasserleitung in der Höhe von 390 000 Franken. Denn neu bestehe die gesetzliche Pflicht, das nicht verschmutzte Wasser von Dächern, Strassen und Plätzen getrennt abzuleiten und nicht in die Abwasserreinigungsanlage zu führen. Weiter sieht das Projekt vor, einzelne Einfahrten zu entschärfen und Parkplätze neu anzuordnen. Für die Strassensanierung wird aktuell ein Kredit von 672 000 Franken beantragt. Im nächsten Jahr sollen dann noch einmal 240 000 Franken benötigt werden.
Ausserdem werden die Nürensdorfer über zwei Bauabrechnungen, die Revision der Friedhofsverordnung und eine neue Koordinationsstelle des Schulpsychologischen Diensts im Bezirk befinden.
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