Initiative für Ortsmitte eingereicht
Die Zukunftswerkstatt der Grünliberalen (GLP) zum Thema «Zentrum Ortsmitte Dietlikon» hatgrössere Auswirkungen alsvorgesehen. Jetzt wurde eine Initiative eingereicht , die eine gesamtheitliche Planung für das Dorf fordert.

Geschäfte oberhalb der Bahnlinie von Dietlikon gibt es immer weniger. Ein zentraler Platz als einladende Begegnungszone fehlt an der Bahnhofstrasse als ursprünglicher zentraler Einkaufsstrasse. Einzelne aktuelle Bauprojekte im Umfeld der Ortsmitte sind oder kommen in Phasen, in denen die Weichen für das zukünftige Erscheinungsbild des Dorfes gestellt werden.
Die Interessengemeinschaft Ortsmitte Dietlikon (IG OD) hat deshalb eine Initiative eingereicht. Diese will die Gemeinde Dietlikon zu einer gesamtheitlichen Planung des zentralen Dorfteils rund um die Bahnhofstrasse von der Badi bis zum Alterszentrum verpflichten. Die Öffentlichkeit soll aktiv mit einbezogen werden.
Hürden sind höher als gedacht
Gemäss den Initianten fehlt ein raumplanerisches Leitbild, eine Vision für die Dietliker Bahnhofstrasse und die angrenzenden Zonen für öffentliche Bauten. Entstanden ist die IG OD aus der Zukunftswerkstatt der GLP im vergangenen November. Die Resultate aus der Werkstatt wurden in persönlichen Gesprächen und später schriftlich dem Gemeinderat vorgelegt. Die Ideen sollten in die laufende Planung und Arbeit der Behörden einfach einfliessen.
«Eigentlich hatten wir gedacht, die Hürden für unsere Vorschläge seien weniger hoch», sagt Rolf Gall, Präsident der GLP Dietlikon. «Wir dachten, wir seien nicht so weit weg von der Linie des Gemeinderates und würden mit unseren kreativen Vorschlägen offene Türen finden.» Die Eingaben wurden vom Gemeinderat jedoch abgeschmettert. Man sehe keinen Handlungsbedarf. Die IG OD wollte es nichtdabei belassen.
Und so entschied man sich, eine Initiative einzureichen. Für eine Initiative reicht in Dietlikon eine einzige Unterschrift. Über ein Wochenende Anfang Mai wurden fast 50 Unterschriften gesammelt. Auf der Webseite der IG haben bis am Mittwoch bereits knapp 100 Personen angeklickt, dass sie mit deren Zielen sympathisieren.
BZO erst gerade revidiert
In der Stellungnahme des Gemeinderates zur ursprünglichen Eingabe der IG bezieht man sich auf die erst kürzlich revidierte Bau- und Zonenordnung (BZO). Auf Anfrage betont auch SP-Gemeinderat Philipp Flach, zuständig für Raum, Umwelt und Verkehr, dass es darum geht, den Eigentümern Rechtssicherheit zu geben. Er stellt die Planungsprojekte Faisswiesen, Nägelihof und Dietlikon Süd in den Fokus.
Eine Gesamtsicht der Projekte liegt laut Flach vor. So steht beispielsweise im Planungsbericht zur BZO-Revision 2014 der Leitsatz: «Das Zentrum Bahnhofstrasse soll im Hinblick auf eine bessere Belebung und zur Attraktivitätssteigerung für die Kundschaft gestalterisch aufgewertet und in seiner identitätsstiftenden Funktion gestärkt werden. (. . .). Die Aufhebung des Bahnübergangs ist zu prüfen.»
Einen Schritt zurückgehen
Wie der Masterplan konkret aussieht, könne er aber noch nicht kommunizieren. Für den Badiparkplatz Faisswiesen hat die Firma Implenia ein exklusives Planungsrecht für ein Jahr. Hier gilt es abzuwarten, was dabei herauskommt. Die Rahmenbedingungen, die durch die Gemeinde vorgegeben und der Öffentlichkeit auch schon präsentiert wurden (unter anderem Tramschlaufe, Läden im Erdgeschoss), sind dabei zu berücksichtigen.
Im Gespräch mit beiden Seiten zeigt sich, dass es noch Klärungsbedarf gibt. Die aktuellen Bauvorhaben sind sehr unterscheidlich weit entwickelt. Auch werden die Begrifflichkeiten wie «Zentrum», «Ortsmitte» und planungstechnische Details sehr unterschiedlich verwendet. Hier liegen wohl auch die Differenzen zwischen Gemeinde und Initianten.
Bei Letzteren besteht ein Unbehagen angesichts der zum Teil leer stehenden Liegenschaften und der einzelnen, unabhängig voneinander geplanten Bauprojekte wie Nägelihof, Faisswiesen und SBB-Planung zu einem vierten Gleis. Ihnen fehlt eine «Vision», wie Dietlikon sich entwickeln und in Zukunft aussehen könnte.
Die Initiative wird jetzt von der Gemeinde geprüft. Wenn die amtlichen Vorgaben erfüllt sind, wird sie an der Gemeindeversammlung im September vorgelegt. Dann können die Dietliker darüber abstimmen.
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