Vom Flugzeugsimulator bis zum Jumbo-Trampolin den Flughafen erleben
Zum zweiten Mal lud der Flughafen Zürich zu einem Erlebniswochenende ein, an dem Kindern, Aviatik-Fans und -Neulingen gleichermassen ein Einblick in den Flughafenbetrieb gewährt wurde. Rund 15 000 Besucher nahmen teil.
Die grünen Schaltknöpfe im Cockpit leuchteten und piepsten geheimnisvoll, während Testpilot Oliver Hartmann seinen 10-jährigen Co-Piloten Philip Böloskei instruierte. Dann steuerte er die Boeing 777 zur Piste, ehe die Maschine mit Dröhnen zum Start ansetzte. Sie hob in die Lüfte ab und schwebte schliesslich über den tiefblauen Zürichsee; im Hintergrund strahlten die Alpen.
In diesem Flugsimulator im Runway 34 konnte man am Erlebniswochenende des Flughafens einen 15-minütigen Rundflug unternehmen. Die Augen des Primarschülers Philip leuchteten, als er ausstieg. «Ich liebe es zu fliegen. Zu Hause besitze ich ein Flugsimulationsprogramm am Computer. Vor allem Langstreckenflüge, während denen sogar Essen serviert wird, finde ich grossartig», erzählte er.
Menschen aller Altersgruppen die Faszination Fliegen näherzubringen, dies war das Ziel des zweitägigen Events, wie Projektleiterin Rahel Kindermann erläuterte. Nachdem das Erlebniswochenende im Juni dieses Jahres zum ersten Mal stattgefunden hatte, bot der Flughafen wieder an acht verschiedenen Orten auf dem Gelände interaktive Attraktionen an. «In einem kompensierten Programm sollen die Besucherinnen und Besucher Know-how über den täglichen Luft- und Pistenbetrieb gewinnen», sagte sie. Einerseits wurden Führungen übers Areal und ein Postenlauf veranstaltet, andererseits konnten sich die Kleinen auf der Jumbo-Hüpfburg oder mit einem Kamelritt direkt neben der Landepiste vergnügen.
Aviatik löst Faszination aus
Beatrice und Charles Rätz, ein Rentnerehepaar aus Urdorf, sind beide von Flugzeugen fasziniert und Mitglieder der Interessengemeinschaft des Flughafens, weshalb sie am Samstag extra nach Kloten reisten. Von der Zuschauerterrasse aus beobachteten sie das Geschehen auf der Piste, das von einem Tour-Guide erklärt wurde. «Wie majestätisch die Maschinen in die Luft abheben, dazu die Triebwerke dröhnen und es nach Kerosin riecht», schwärmte die reisefreudige Beatrice Rätz. Ihr Ehemann Charles verspüre zwar etwas weniger Fernweh, doch angefressen von der Aviatik sei auch er.
«Allgemein löst die Aviatik derzeit eine grosse Faszination aus», sagte Kindermann. Im Vergleich zum letzten Mal kletterte die Besucherzahl dieses Wochenende sogar noch höher: Geschätzte 15 000 Menschen pilgerten an den beiden sonnigen Spätsommertagen zum Flughafen, letztes Mal waren es 9000 Besucher. «Zwei wahrlich perfekte Tage. Wir sind sehr zufrieden», bilanzierte Kindermann. Das nächste Erlebniswochenende dieser Art sei für 2018 geplant – das Programm werde bis dahin noch erweitert.
Am späteren Nachmittag kamen Lisa und Liam Oertig mit ihren Eltern vor der Landepiste in Oberglatt an. Die 8-jährige Lisa und ihr 6-jähriger Bruder aus Kloten hatten zusammen den Postenlauf absolviert, waren vom Flugsimulator zur Zuschauerterrasse bis nun zur Landepiste gezogen. «Es fehlen nur noch zwei Posten», sagte Lisa strahlend, «dann bekommen wir eine Glace zur Belohnung.»
Erstellt: 12.09.2016, 08:22 Uhr
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