Wallisellen plant neue «Stadtpärke»in Waldstücken entlang der A1
Gepflegtes Erholungsgebiet statt wildes Dickicht: Die Gemeinde Wallisellen will den Grindelwald und den Richtiwald verstärkt auf Stadtpark trimmen.
Wie eine grüne Insel liegt das Walliseller Richtiwäldchen mitten im Häusermeer des Glattals. Auf einer überschaubaren Fläche, etwa zweimal so gross wie ein Fussballplatz, ist zwischen Autobahn, Glattzentrum und Industriegebiet ein kleiner Flecken Natur übrig geblieben.
Das Waldstück präsentiert sich allerdings nicht als idyllisches Kleinod und stellt auch sonst keinen besonders attraktiven Ort dar. Es existieren weder Wege noch Sitzgelegenheiten. Das hat auch die Gemeinde festgestellt. Mit dem dichten Unterwuchs wirke der Wald abweisend und sei nicht begehbar. Der Miniforst werde momentan ausschliesslich noch zur Holzproduktion genutzt. So steht es im gestern verschickten Bericht der Gemeinde Wallisellen. Unter dem Titel Freiraumkonzept beschreibt die zuständige Abteilung Tiefbau und Landschaft, was künftig mit dem Wald geschehen soll.
Innerhalb dieser letzten grünen Insel soll nun nicht mehr die Holznutzung im Fokus stehen, sondern der Nutzen als Naherholungsgebiet. Dieses Anliegen sei übrigens in der Waldpflege zuletzt bereits berücksichtigt worden, meldet die Gemeinde.
Wasserbau kostet viel Geld
Im Winter vor einem Jahr war das kleine Richtiwaldstück im regulären Turnus bereits einmal durchforstet worden. In den letzten Jahren liess die Gemeinde für eine sechsstellige Summe konkrete Pläne für die neue Nutzung dieses und eines benachbarten Waldes, ebenfalls zwischen der Autobahn und Industrie gelegen, anfertigen. Beim zweiten Wald handelt es sich um das deutlich grössere Gebiet Grindel, wo es schon heute offene Wiesenflächen, Wege und einen Weiher gibt. Dort verläuft auch der Fabrikkanal zwischen der Glatt und der Herzogenmühle, der bei der Aufwertung jenes Gebietes zusammen mit dem Brühlbach neu gestaltet werden soll. Allerdings ist dieses Projekt noch nicht bewilligt, es liege zur Genehmigung noch bei den zuständigen kantonalen Stellen. Allein die Kosten für das Grindelprojekt beziffert die Gemeinde auf 1,08 Millionen Franken. Zwei Drittel dieses Aufwandes mache der Anteil Wasserbau aus. Viel günstiger wird die Umsetzung des Parks im Richti-wald mit lediglich 130 000 Franken. Dort gibt es schliesslich auch keine alten Kanäle oder Wasserflächen.
Neuer Rundweg mit Bänken
Konkret soll nun im Richtiwald ein neuer, rund 1,5 Meter breiter, befestigter Rundweg gebaut werden. An drei Stellen plant die Gemeinde, Sitzplätze mit Tischen und Bänken zu errichten. Diese Plätze im Wäldchen drin sollen sodann als Rückzugsorte dienen. Dabei denken die Planer und Entwickler an Angestellte der ringsum gelegenen Firmen und Schulen, die fortan ihre Mittagspausen im Grünen verbringen könnten.
Ein etwas grösserer, naturnah gestalteter Platz wird in der Mitte des Richtiwäldchens gerodet. Dieser Platz soll durch zwei Trampelpfade erschlossen werden. Ausserdem ist von jedem der vier Waldecken aus ein direkter Zugang zum Rundweg und zu den Rastplätzen über ein kurzes Wegstück geplant. Für den Waldunterhalt des Forstdienstes sei bereits im Jahr 2015 am westlichen Rand ein Holzumschlagplatz erstellt worden.
Die Umsetzung dieses günstigeren Vorhabens vor den Türen der Microsoft Schweiz ist bereits beschlossene Sache. Basierend auf dem Freiraumkonzept der Gemeinde Wallisellen, hatte der Gemeinderat im Dezember 2015 schon ein Vorprojekt im Richti-wald genehmigt. Die konkrete Baubewilligung liege nun seit dem 4. Oktober 2016 vor, wurde gestern mitgeteilt. Die Arbeiten werden durch Mitarbeiter des Unterhaltsdienstes der Gemeinde Wallisellen und durch die Fachleute des Forstreviers Hardwald ausgeführt. Die Umsetzung erfolgt im kommenden Frühling.
Auch für Schule interessant
Insgesamt sollen die verschiedenen Massnahmen zur Aufwertung der Freiräume auf Walliseller Gemeindegebiet schrittweise bis 2020 umgesetzt werden.
Auch die separat geführte Schulgemeinde ist am Projekt Richtiwald interessiert, bestätigt Präsidentin Anita Bruggmann (FDP). Plant sie doch gleich nebenan auf dem ehemaligen Arwa-Areal ein neues Primarschulhaus. «Wir stehen im Austausch mit der Politischen Gemeinde.» Ob der Wald dereinst auch als Teil des Pausenplatzes genutzt werden könnte, kann die Schulpräsidentin derzeit aber noch nicht sagen.
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