Analyse zur Expansion nach WestenChinas Wirtschaftsoffensive nach Afrika beginnt zu bröckeln
Pekings Engagement in Afrika wird inzwischen viel kritischer betrachtet. Das hat mit Chinas Art der Kreditvergaben zu tun – und auch mit einem seit langem schwelenden Rassismus.

Auf keinem anderen Kontinent lässt sich der Aufstieg Chinas zur Weltmacht besser beobachten als in Afrika. Knapp zwanzig Jahre nach Beginn der chinesischen Expansion nach Westen gibt es fast kein afrikanisches Land mehr, in dem man nicht auf Brücken, Kraftwerke, Staudämme, Stadien oder Fabriken stösst, über denen Fahnen mit chinesischen Schriftzeichen wehen. Selten ist eine weit entfernte Volkswirtschaft binnen so kurzer Zeit zu einem solch zentralen Wirtschaftsfaktor geworden wie China jetzt in Afrika. Die Zahlen spiegeln dies eindrücklich: War China bis zur Jahrtausendwende noch ein Handelspartner unter vielen, ist es seitdem zur klaren Nummer eins in Afrika aufgestiegen. Zeitweise belief sich das Handelsvolumen auf mehr als 200 Milliarden Franken im Jahr.