Ausgesetztes Baby in DärstettenWarum nur hat die Mutter das getan?
Aussetzung oder versuchte Kindstötung? Beim Fall des ausgesetzten Babys von Därstetten stellen sich nicht nur juristische Fragen. Es geht um Motive, starke Emotionen und auch um Moral.

Die 44-jährige Angeklagte bei der Verhandlung vor dem Regionalgericht Oberland, im Hintergrund hält die Staatsanwältin ihr Plädoyer.
Zeichnung: Karin Widmer
Warum? Die Frage drängt immer wieder nach vorn, überlagert alle anderen Sachfragen an diesem Dienstag in Saal 5 des Regionalgerichts Oberland in Thun. Warum hat eine Mutter ihr gerade geborenes Kind einfach so zurückgelassen, in einer kalten Januarnacht, in einer Pappschachtel mit gebrauchten Nespresso-Kapseln, auf einem Müllcontainer, im menschenleeren Werkhof der Gemeinde Därstetten?