
Die SVP hat ein neues zugkräftiges Thema. Bloss vier Sätze in der 1.-August-Rede von SVP-Präsident Marco Chiesa genügten, um das Thema zu setzen. Er wetterte über die «arroganten Luxus-Linken und Bevormunder-Grünen» in den Städten, welche «verächtlich auf die Landbevölkerung herabschauen» und als «Schmarotzer» angeblich von ihr profitieren. Seither stürzen sich Journalisten, Kommentatoren und Leserbriefschreiber auf diese neue SVP-Provokation. Damit hat die SVP bereits erreicht, was sie wollte, nämlich das Klischee vom Stadt-Land-Graben in der Politik unausweichlich verankern.
Kolumne von Rudolf Strahm – Das Klischee vom Stadt-Land-Graben ist zu simpel
Die Stadtbewohner profitierten von der Landbevölkerung, beklagt die SVP. Belegen lässt sich diese sonderbare Behauptung freilich nicht. Im Gegenteil.