Vier Reviere vereintDas Rafzerfeld plant die Revolution seines Forstgebiets
Im Norden des Kantons pflegen sieben Gemeinden separat den Wald. Das soll sich bald ändern. Die Bevölkerung wird Anfang Februar über das Projekt informiert.

Entsteht im Rafzerfeld dieses Jahr das grösste Forstrevier des Kantons Zürich? Geht es nach den Gemeinderäten von Eglisau, Hüntwangen, Rafz, Wasterkingen und Wil, dann sollen die einzelnen Dörfer künftig mit den Schaffhauser Kommunen Buchberg und Rüdlingen gemeinsame Sache machen. Die drei zürcherischen Forstreviere Eglisau-Hüntwangen, Wil-Wasterkingen und Rafz würden mit dem schaffhauserischen Revier Rüdlingen-Buchberg zusammengelegt. Das Ergebnis: Statt vier Revieren gäbe es nur noch eins, welches mit 1630 Hektaren das grösste im ganzen Kanton wäre.
Personal bleibt bestehen
Buchberg und Rüdlingen haben das Vorhaben an ihren Gemeindeversammlungen im vergangenen November schon abgesegnet. In den Zürcher Gemeinden ist dazu jedoch eine Urnenabstimmung nötig, die im März stattfinden wird. Davor soll die Bevölkerung aber noch mehr über das Projekt erfahren. Aus diesem Grund findet am Mittwoch, 8. Februar, um 20 Uhr im Zentrum Tannewäg in Rafz ein Informationsabend statt.
Die Ausgangslage: Nur noch die Gemeinde Rafz führt gegenwärtig einen selbstständigen Forstbetrieb mit eigener Forstequipe. Die drei übrigen Reviere stützen sich alle auf einen öffentlich-rechtlichen Vertrag, wobei es die Gemeinden Eglisau und Rüdlingen sind, die als sogenannte Kopfbetriebe nötiges Personal und Betriebsmittel stellen. Insgesamt werden in den vier Forstrevieren drei Förster, sechs Forstwarte, drei Waldarbeiter und vier Lehrlinge beschäftigt. Der Personalbestand ist ausreichend – gerade noch, wie die Gemeinde Buchberg vor der Abstimmung im November aufzeigte. Jede unvorhergesehene Absenz beim Personal führt zu Problemen. So gab es in den vergangenen Jahren etwa Änderungen an den Sicherheitsvorschriften. Seitdem dürfen alle wesentlichen Forstarbeiten nur noch im Dreierteam ausgeführt werden. Fällt jemand aus, wird es aufgrund dieser Vorgaben schwierig, die nötigen Arbeiten auszuführen.
Entsprechend stossen die vier Reviere sowohl bei der Waldpflege als auch bei der Holzernte an ihre Grenzen. Daher sollen die Gebiete nun zusammengelegt werden. Vorgesehen ist ein gemeinsamer Forstbetrieb mit einer eigenen Rechtspersönlichkeit. Das vorhandene Personal der einzelnen Forstbetriebe würde weiterhin in den Wäldern des Rafzerfelds arbeiten, aber vereint in einem Betrieb.
Neues Gebäude, aber wo?
Noch offen steht, wo künftig der Hauptsitz des neuen Forstreviers liegen soll. Das Problem: Keines der zurzeit genutzten Gebäude eignet sich für den geplanten Betrieb. Geprüft wird deshalb ein Neubau eines Forstwerkhofs.
In Bezug auf die eigentliche Führung des Betriebs will man auf eine «schlanke Struktur» setzen. Ein Revierförster, vorgesehen ist der Rafzer Förster Johannes Steffen, wird neuer Chef des zusammengelegten Teams. Er untersteht einem siebenköpfigen Vorstand, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern der sieben Trägergemeinden zusammensetzt. Diese wiederum unterstehen einem ebenfalls siebenköpfigen Aufsichtsrat, der sich in der Regel durch die Gemeindepräsidenten zusammensetzen soll.
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