Super League: GC – FCZSechs Tore im Derby und wüste Szenen nach Abpfiff
Das zweite Zürcher Derby der Saison endet danke einer spektakulären ersten Halbzeit 3:3. Dann werfen FCZ-Fans Pyromaterial in den GC-Sektor.
Ein aufregendes Fussballspiel findet ein unwürdiges Ende. Die GC-Spieler sind noch nicht einmal bei ihrem Anhang angekommen, da müssen sie den Rückzug antreten. Gut hundert FCZ-Fans haben sich über die Bahn im Letzigrund auf den Weg Richtung GC-Kurve gemacht, werfen Pyro-Material in diese. Der Spuk ist schnell vorbei, weil sich die meisten GC-Fans nicht darauf einlassen und das Sicherheitspersonal Schlimmeres verhindert.
Dabei hat der Letzigrund in den eineinhalb Stunden zuvor ein Fussballfest geniessen dürfen. 3:3 endet das zweite Zürcher Derby, 15’700 Zuschauer sind im Stadion dabei, sie werden von Beginn an bestens unterhalten. Bereits nach drei Minuten bringt Rodrigo Pollero den FCZ in Führung. Und es kommt noch besser, als Blerim Dzemaili nach einem Fehlpass von Georg Margreitter das 2:0 erzielt. Es sind zehn Minuten vorbei.
Doch GC antwortet, übernimmt das Spiel. Erst wird Petar Pusic im Strafraum getroffen, wie schon gegen Lausanne vor einer Woche verwandelt Léo Bonatini den fälligen Penalty. Und dann macht Margreitter seinen Fehler wieder gut, als er einen Eckball von Pusic zum 2:2 einnickt. GC ist wieder im Spiel.
Und dann antwortet auch der FCZ
Giorgio Contini muss danach Bendeguz Bolla verletzt auswechseln, er bringt Dominik Schmid. Und nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung gelingt dem gebürtigen Basler ein wunderbarer Pass, der Slowake Christian Herc erwischt Yanick Brecher aus spitzem Winkel, GC dreht das Spiel noch vor der Pause.
Das Spektakel aber ist an diesem Abend auch einseitig verteilt. Die zweite Halbzeit verläuft gemächlicher, auch wenn beide Teams immer wieder offensiv in Erscheinung treten. GC verpasst die Entscheidung und so ist es in der 66. Minute erneut Pollero, der trifft, auch er per Kopf, die Flanke kommt von Adrian Guerrero.
Das Spiel könnte danach auf beide Seiten kippen, es bleibt aber beim Unentschieden. Damit können eigentlich alle leben im Letzigrund. Bis sich ein paar Chaoten Richtung GC-Sektor aufmachen.
Das ist erbärmlich, anders kann man es nicht sagen. Ein aufregendes Spiel vor 16'000 Zuschauern hat ein solches Ende nicht verdient. Das Ungemach ist aber auch schnell vorbei, die Hooligans flüchten wieder in die Kurve. Und die GC-Mannschaft darf sich doch noch bei ihrem Anhang bedanken.
Oh, nein, wir sind noch nicht fertig. Es kommt zu ganz, ganz wüsten Szenen hier. Die GC-Spieler wollen sich beim Anhang bedanken, da stürmt plötzlich eine Hundertschaft aus der Südkurve Richtung GC-Sektor und bewirft diesen mit Pyro-Material.
Das wars! Das Derby ist vorbei und es endet 3:3. Was für ein Spiel hier, aber vor allem in der ersten Halbzeit. In Kürze finden Sie hier eine Zusammenfassung, später dann den ausführlicheren Matchbericht. Bis dahin: Liebe Grüsse aus dem Letzigrund, besten Dank fürs Dabeisein und einen schönen Abend!
Und noch einmal wird es richtig knapp! Polleros Schuss wird gerade noch so abgelenkt, noch ein Eckball!
Die Nachspielzeit läuft und der FCZ schreit: Penalty! Kein VAR, Eckball.
Noch ein Wechsel bei GC. Gjorgjev kommt für Kawabe. Das wäre ja was, wenn der ehemalige GC-Junior, der in dieser Saison so gar keine Rolle spielt, hier noch treffen würde.
Fast das 4:3! Eine Flanke fliegt allen vorbei und am langen Pfosten ist Aliti davon so überrascht, dass er nicht einschieben kann. Wenn es hier noch einmal ein Tor gibt, dann ist es wohl eines des FCZ. Aber dieses Spiel hat uns schon manches Mal überrascht.
Kawabe kann nicht mehr. Diani holt sich den Ball, Demhasaj leitet weiter auf den Japaner, zu Beginn des Spiels hätte er da wohl mehr draus gemacht. Und hinten klärt Herc eine Flanke zum Eckball.
Nächster Wechsel beim FCZ: Hornschuh kommt für Dzemaili, den Torschützen zum zwischenzeitlichen 2:0.
Tolle Aktion von Demhasaj! Erst erkämpft er sich den Ball, dann schlenzt er auf das Tor von Brecher. Und das gar nicht einmal schlecht, knapp vorbei.
Gilt das als Verzweiflungsschuss? Doumbia versucht es aus grosser Distanz, ähnlich weit vorbei fliegt der Ball dann auch. Und Breitenreiter bringt Coric für Marchesano.
Contini will den Sieg. Er bringt mit Campana und Demhasaj zwei Stürmer. Bonatini und Sène gehen. Und auch Pusic verlässt den Platz, Diani kommt für ihn.
Loosli foult und sieht Gelb. Und eine gefährliche Freistoss-Situation provoziert er damit auch. Sie endet aber in einem Eckball, der ungefährlich endet.
Moreira! Tolle Parade. Sie war unwichtig, aber toll. Und unwichtig, weil Kryeziu beim Kopfball im Abseits stand.
Und da ist auch wieder diese Portion Aggressivität im GC-Spiel. Im Kollektiv holen sie den Ball zurück, Lenjani flankt und aus einem Gewusel kommt Herc zum Abschluss. Brecher hält problemlos.
Der FCZ versucht gleich nachzulegen. Boranijasevic legt zurück auf Pollero, dem dann aber alles misslingt. War aber auch Abseits von Boranijaseivc, darum nicht weiter wichtig. Und die Spieler machen gleich eine kurze Pause, weil es aus der FCZ-Kurve etwas zu sehr qualmt.
Ja wo auch lauwarm! Da plätschert das Spiel vor sich hin, GC verliert die Kontrolle vollends und dann trifft Pollero schon wieder: 3:3! Pusic kann die Flanke von Guerrero nicht verhindern, in der Mitte verliert Loosli das Duell mit dem Uruguayer.
Jetzt haben wir die offizielle Zuschauerzahl: 15'700 sind es. Sie sehen eine eher lauwarme zweite Halbzeit. Gerade hatte Doumbia die Chance, von der Strafraumgrenze abzuziehen. Pusic hindert ihn daran.
Kleine Diskussion beim Schiedsrichter, Dzemaili geht vorneweg. Und dann ist es Gnonto, der in zurückhält. Auch spannend.
Wissen Sie eigentlich, wann GC letztmals ein Derby gewann? Wir auch nicht, darum haben wir nachgeschaut: 25. Februar 2018. Das ist eine Weile.
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