Negativserie daheim beendetKloten gelingt der Befreiungsschlag
Die Zürcher finden am Schluefweg zum Siegen zurück. Gegen Bern erkämpfen sie sich mit einer starken Teamleistung einen 3:2-Erfolg und drei wichtige Punkte.

Knapp 18 Stunden blieben Kloten, um die 3:5-Niederlage in Lugano wegzustecken. Das ist der Mannschaft gut gelungen, denn sie trat daheim gegen Bern von Beginn an hellwach auf. Das war notwendig, denn der SCB hatte am Vorabend mit dem 4:0 daheim im Derby gegen Biel viel Selbstvertrauen getankt. Mit einer äusserst engagierten und disziplinierten Leistung erarbeitete sich der EHC am Schluefweg einen 3:2-Heimsieg.
Wie er im Schlussdrittel seinen knappen Vorsprung verteidigte, war eindrücklich. Die Berner drangen kaum mehr richtig bis vors Tor von Juha Metsola durch. Und wenn, dann war der finnische Goalie zur Stelle. Mit jeder gelungenen Abwehraktion wurde Kloten defensiv noch besser.
In der Schlussphase versuchte der SCB ohne Goalie und mit sechstem Feldspieler noch das 3:3 zu erzwingen. Doch die Zürcher Unterländer bewahrten weiter Ruhe, auch nach zwei vergebenen Möglichkeiten zum entscheidenden 4:2 ins verlassene Tor. Gross war die Freude bei den EHC-Fans nach dem Erklingen der Schlusssirene. Und riesig die Erleichterung bei den Spielern, wie Michael Loosli betonte. Der Angreifer hatte im Startdrittel zweimal solo auf Wüthrich losstürmen, den Berner Schlussmann aber nicht bezwingen können. «Hätten wir verloren, wären diese ausgelassenen Chancen für mich sehr ärgerlich gewesen», sagte Loosli.
Hin und her bis zum 3:2
Kloten war mit einem Paukenschlag ins Duell mit dem nächsten Direktkonkurrenten um einen Pre-Playoff-Platz gestartet. Bereits nach 62 Sekunden schoss Peltonen nach Doppelpass mit Faille den Führungstreffer. Der SCB versuchte schlagartig zu reagieren, kurbelte seine Offensive an und sorgte vor allem im ersten Powerplay (5.) für Torgefahr. Bei den Klotenern schlichen sich einige Fehler ein, von denen der Gegner allerdings nicht profitierte. Metsola hielt vorerst dicht. Die beiden Solo-Vorstösse von Loosli, der erste war ein Konter in der zweiten Unterzahl (16.), waren die Topchancen des EHC bis zur ersten Pause. Mit der 1:0-Führung musste der Aufsteiger aufgrund der Spielanteile mehr als zufrieden sein.
Einen Start nach Mass legte der SCB im Mittelabschnitt hin. Nach lediglich 25 Sekunden nutzte Topskorer DiDomenico einen Puckverlust in der Angriffsauslösung der Zürcher zum 1:1. In der 24. Minute verwertete Sceviour einen Abpraller. Der Doppelschlag war für Kloten ein Weckruf. Ein Angriff nach dem anderen wurde lanciert, ehe Verteidiger David Reinbacher während einer Druckphase die Lücke zum Ausgleich fand (27.). Das 2:2 setzte beim Heimteam neue Kräfte frei. Kurz vor Spielmitte traf Topskorer Ang den Pfosten.
Dann konnte Kloten erstmals in Überzahl agieren – und schliesslich reüssieren. Arttu Ruotsalainen lenkte im Slot den Schuss von Miro Aaltonen unhaltbar ab. Der EHC drehte die Partie, die von viel Tempo und intensiv geführten Zweikämpfen geprägt wurde, innert drei Minuten. Nach dem zweiten Führungstreffer powerten die Zürcher weiter und hielten den SCB so mehrheitlich von ihrem Tor fern. Metsola musste bis zur zweiten Pause nur noch drei Schüsse abwehren. In den letzten 20 Minuten wurde er kaum mehr richtig geprüft.
«Vor allem mental bereit»
«Wir waren heute voll bereit, vor allem mental», hob Michael Loosli nach Spielende hervor. Am mentalen Fokus vor einer Partie habe es in den letzten zwei Wochen, insbesondere nach den beiden verlorenen Zürcher Derbys gegen die ZSC Lions, gefehlt. «Stimmt er, dann macht auch der Körper mit», ergänzte der EHC-Stürmer. Gegen Bern sei das starke Defensivverhalten der Schlüssel zum Erfolg gewesen. «Wir blieben hartnäckig dran und halfen einander gut.»
Die Nationalmannschaftspause kommt für Kloten zum richtigen Zeitpunkt. «Nun können wir Energie für die nächsten Spiele tanken», sagte Loosli. Sieben wegweisende Partien stehen dem EHC in der Qualifikation noch bevor. Der Aufsteiger ist dank den drei gewonnenen Punkten auf Rang 8 vor- und bis auf einen Zähler an Bern herangerückt. Am Dienstag, 14. Februar, gastiert er beim Tabellensechsten Fribourg.
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