Sechseläuten in BassersdorfDer etwas andere Böögg ist wieder da
Erstmals seit drei Jahren verbrennen die frechen «Zoifter» vom Lande wieder einen eigenen, grossen Böögg. Als Ehrengast wird der Stapi von Winterthur erwartet.

Für die Bassersdorfer Sechseläuten-Fans gabs zuletzt nicht viel zu lachen. Dabei macht gerade im Glattal eine gehörige Portion Schalk den feurigen Frühlingsbrauch aus. Ihr Sechseläuten wollen die Unterländer als Anlass «wider den tierischen Ernst und gegen den übermässigen Trübsinn» verstanden wissen. So steht es in den Annalen des «Zentralkomitees der Bassersdorfer Zünfte».
Weder Putin- noch Corona-Böögg
Nach drei Jahren des Bööggverbrennens auf Sparflamme – also eines Mini-Bööggs in einer Feuerschale im Privatgarten des Zeremonienmeisters Chrigel Weiss – kann am kommenden Montag erstmals wieder im grossen Stil eingeheizt werden.

Im Glattaler Vorort hat sich längst eine eigene, satirische Art des Bööggverbrennens etabliert. Dazu gehört es auch, nicht irgendwelche weissen Figuren zu verbrennen. Das kann durchaus sehr politisch werden und birgt eine gewisse Brisanz. Denn nicht immer verstand man es als rein satirische Geste. Neben einer Gestalt, die einem grossmäuligen US-Präsidenten nachempfunden war, standen auch schon ein nordkoreanischer Raketen-Diktator-Böögg, eine Schweizer Energiewendeministerin, ein nordafrikanischer Wüstendespot und ein lokaler Behördenschreck im feurigen Mittelpunkt.
«Der Böögg soll eine Überraschung sein.»
Worauf muss man sich heuer also gefasst machen? «Wir werden keinen Corona-Böögg verbrennen und auch nicht Putin», sagt der Zeremonienmeister. Mehr verrät er aber nicht. «Der Böögg soll eine Überraschung sein.» Was er indes schon ankündigt, ist der Ehrengast. Dieses Jahr haben die Bassersdorfer Mike Künzle eingeladen. Er ist seines Zeichens ein gebürtiger Unterländer, wuchs Künzle doch in Kloten auf, bevor er Stadtpräsident der zweitgrössten Stadt im Kanton wurde, wo der Mitte-Politiker bis heute fest im Sattel sitzt.
Beim letzten grossen Fest vor drei Jahren hatte man die Opfiker Stadtregierung eingeladen. Prompt war diese vollständig angereist und marschierte Fähnchen schwenkend ums Feuer. Zugleich waren zwei erfahrene und langjährige Polit-Zünfter aus Kloten dabei mit dem dortigen Stadtrat Roger Isler und Gemeinderat Peter Nabholz. Und ausserdem zeigte sich auch Fernsehpromi Rainer Maria Salzgeber am Bööggverbrennen von Bassersdorf. Er war als Gast von einigen Zünftern auf einem Wagen sitzend über den holprigen Platz gezogen worden.
Sechseläuten in Bassersdorf: Montag, 25. April, auf der Wiese hinter dem alten Schulhaus beim Kreisel. Ab 16 Uhr mit Festwirtschaft auf Platz; Anzünden des Holzstosses um Punkt 18 Uhr.
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