Fussball 3. LigaDer FC Brüttisellen-Dietlikon verschafft sich Luft im Abstiegskampf
Im Unterländer Derby gegen den Tabellenführer FC Glattbrugg setzt sich Brüttisellen-Dietlikon gleich 5:1 durch. Es war der zweite Exploit innerhalb von zwei Tagen.

Der FC Brüttisellen-Dietlikon kämpft momentan gegen den Abstieg in die achthöchste Schweizer Liga. Kaum zu glauben: 1990 noch spielte Brüttisellen in der zweithöchsten Liga, der damaligen Nationalliga B.
Aktuell ist es die 3. Liga. Vor einer Woche war die Gefahr gross, dass Ende Saison sogar der erstmalige Absturz in die 4. Liga erfolgen könnte. Dank zwei Siegen innerhalb von 60 Stunden verbesserte sich nun die Tabellensituation des Traditionsclubs. Aktuell liegt er sechs Runden vor Meisterschaftsschluss sechs Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz.
Zu verdanken haben die Brüttiseller-Dietliker die Verbesserung ihrer Situation dem 1:0-Erfolg am Sonntagmorgen in Stäfa und nun dem 5:1-Heimsieg am Dienstagabend im Unterländer Derby gegen Tabellenführer Glattbrugg.
Mit zwei Siegen in den ersten drei Partien ist Brüttisellen-Dietlikon in die Saison gestartet. Seither setzte es bis zur Partie in Stäfa neun Niederlagen ab, neben je einem Remis und einem Sieg. «Nach dem ordentlichen Saisonstart waren wir zu optimistisch und haben uns taktisch zu offensiv verhalten», blickt Trainer Marcel Erismann zurück.
Systemänderung bringt Erfolg
Bald machten sich die Abgänge vor der Saison von Abwehrchef Marvin Meckes (Beruf), Dario Krebs und Alessio Barigliano (beide Senioren 30+), Mauro Gallani (Dübendorf) oder Goalie Yanick Hirzel (Schwamendingen) bemerkbar. Die Equipe geriet resultatmässig in eine Negativspirale. Als vor der Rückrunde die Not gross war, zeigten sich Meckes, Krebs und Barigliano zeitweise bereit, zu helfen. Beim Sieg in Stäfa allerdings stand keiner der Routiniers auf dem Rasen.
Gegen Glattbrugg dagegen liefen alle drei auf. Und sie legten sich mächtig ins Zeug. Auch der 18-jährige Doppeltorschütze Denis Saipi sowie Spielmacher Joel Evangelisti (24) brillierten. Zudem zeigte das ganze Team einmal mehr den traditionellen Brüttiseller-Dietliker Kampfgeist, der durch die hervorragende Arbeit im gesamten Verein hervorgerufen wird. Der Gastgeber gewann 5:1, weil er geduldig auf Konter wartete und drei solche zwischen der 56. und der 59. Minute in drei Tore zum 2:0, 3:0 und 4:0 ummünzte. «Wir spielen mittlerweile defensiver und unsere Linien stehen sehr kompakt», analysierte Erismann die Leistung seiner Truppe.

Zu viele in der RS
Der Ärger im Lager der Glattbrugger über die Niederlage war gross. Zwar beträgt der Vorsprung des Tabellenführers auf den ersten Verfolger Küsnacht zwölf Verlustpunkte. Aber eigentlich sind es nur elfeinhalb Zähler, weil die Unterländer mit 76:22 deutlich mehr Strafpunkte haben als der Seeclub. Das momentan zweitplatzierte Seefeld kann nicht aufsteigen, weil der Stadtzürcher Quartierclub bereits ein Team in der 2. Liga stellt.
Glattbrugg tritt in der Rückrunde mit neun Punkten aus fünf Meisterschaftsspielen nicht mehr so dominant auf wie während der Vorrunde (31/11). Der Grund dafür ist, dass momentan gleich sechs Stammspieler bis zum 19. Mai die RS absolvieren. «Während der Vorrunde hatten wir jeweils über zwanzig Spieler in unseren Trainings, jetzt sind es noch an die vierzehn», berichtet Trainer Rado Baratovic.
Sein Team hatte bereits am Samstag zu Hause gegen den Racing Club Zürich 1:2 verloren. Drei Tage später folgte jetzt der Taucher in Brüttisellen. Am kommenden Sonntag gehts zum Tabellendritten Volketswil. «Wir haben in Brüttisellen schlecht gespielt. Aber wir haben in den ersten drei Spielen der Rückrunde gezeigt, dass wir trotz weniger Spieler im Training gewinnen können», schaut der Coach optimistisch nach vorne.
Vor zwei Saisons hatte Glattbrugg erst in der letzten Runde den Ligaerhalt sichergestellt. Viele Transfers und gute Arbeit – Baratovic hat bereits Srbija als Trainer in die 2. Liga geführt – haben Glattbrugg nun eine komfortable Situation beschert. Um aufzusteigen, muss der Tabellenführer trotzdem bald zum Siegen zurückkehren.

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