Nach 5:0-Sieg im SpitzenspielDer FC Kloten hat den Aufstieg in den eigenen Füssen
Trotz fast einstündiger Unterzahl feiert das Team von Spielertrainer Alper Urkay einen fulminanten 5:0-Heimsieg im 3.-Liga-Verfolgerduell gegen Stäfa und ist neuer Leader.

Für den FC Kloten läuft derzeit alles perfekt. In der vorigen Runde erlitt der bisherige Gruppenleader Wald beim Verfolger Stäfa durch ein Gegentor in der 94. Minute eine 0:1-Niederlage. An diesem Wochenende kam es noch besser: Die Flughafenstädter bezwangen Stäfa in einer verrückten Partie gleich mit 5:0. Und weil Wald gegen Zollikon nicht über ein 1:1 hinauskam, zieren die Klotener neu die Tabellenspitze in der Gruppe 6.
Gegen Stäfa legten sie los wie die Feuerwehr. «Wir wollten in den ersten 10, 15 Minuten ein extremes Pressing schon vor dem Stäfner Tor betreiben», erklärte Spielertrainer Alper Urkay hernach. Seine Spieler setzten den Plan ihres Coaches um und griffen die Gäste bereits in deren Strafraum an. In der 2. Minute wurde Klotens Stürmer Robin Senn im Sechzehner gefoult. Die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm – ein Penalty wäre vertretbar gewesen. In der 4. Minute traf Lum Thaqi nur den Pfosten. In der 12. Minute spielten er und Bekim Bushati sich wenige Meter vor dem Tor mehrmals den Ball zu – anstatt zu schiessen. Als nach einer Viertelstunde der Druck der Gastgeber nachliess, durfte Rafael Bräm aus 20 Metern einen Freistoss ausführen. Der 23-jährige, ehemalige 1.-Liga-Spieler von Biel und Langenthal schoss den Ball gefühlvoll in die hohe nahe Ecke zum 1:0 für Kloten in die Maschen.
Zu zehnt sicherer
Nach dem Führungstor veränderte sich das Spielgeschehen. Kloten stellte das Pressing ganz vorne ein. «Nach dem Kraftakt in den ersten 15 Minuten hat uns die Energie gefehlt», gestand Spielertrainer Alper Urkay. Gegner Stäfa reagierte nach dem Rückstand heftig. In der 28. Minute drosch Elia Schmitt den Ball an die Lattenunterkante. In der 32. Minute musste Klotens Goalie Alexander Ninnis einen scharfen Schuss wegfausten. Eine Minute später verpasste der ehemalige Profi Jonas Elmer (35) das Klotener Gehäuse nur knapp.
In der 36. Minute erlebten die Gastgeber eine Schrecksekunde: Dimitris PItouli wurde des Feldes verwiesen. Der Innenverteidiger hatte als letzter Mann Resul Islami zurückgehalten. Doch in Unterzahl konnten die Klotener den Gast plötzlich besser von ihrem Tor fernhalten. Einzig kurz nach dem Seitenwechsel kam Stäfa noch zu zwei guten Möglichkeiten.

Das Team von Alper Urkay liess sich davon nicht einschüchtern und konzentrierte sich auf Konter. Vier solche führten in der 59., in der 68., 69. und in der 84. Minute zum 5:0-Endstand. Sehenswert war der zweite Treffer Bekim Bushatis zum 4:0. Der 32-jährige, ehemalige 1.-Liga-Spieler hob den Ball aus der eigenen Platzhälfte über Stäfas Goalie Dennis Brecher hinweg genau in die Maschen.
Zuzüge in der Pipeline
Die Chance auf den Aufstieg ist für Kloten nun intakt. Mit fünf Siegen treten die Flughafenstädter in der nächsten Saison in der 2. Liga an. Nur: Sie müssen diese fünf Partien, zu denen auch das Direktduell mit Wald gehört, allesamt auswärts bestreiten.
Auch im Falle einer Promotion würde weitere Arbeit auf Alper Urkay warten. Denn nachdem in den vergangenen Wochen bereits die Leistungsträger Erlind Gjukaj (21, zu Dübendorf) und Denis Simijonovic (30, pausiert aus beruflichen Gründen) das Team verliessen, wird der starke Rafael Bräm mit grosser Wahrscheinlichkeit im Sommer ins Bernbiet zurückkehren. Dies beunruhigt Urkay indes nicht. «Vier, fünf starke Spieler haben bereits ihr Interesse am FC Kloten angemeldet, auch wenn wir in der 3. Liga bleiben sollten», verrät der Spielertrainer.
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