1:4 in der 2. Liga interregionalDer FC Regensdorf ist praktisch abgestiegen
Nach der 1:4-Heimniederlage gegen Binningen ist die direkte Rückkehr des Aufsteigers in die 2. Liga kaum mehr zu verhindern. Dort wollen die Furttaler dann wieder vorne mitmischen.

Es war das Spiel der allerletzten Chance. Aufsteiger Regensdorf empfing das noch leicht abstiegsgefährdete Binningen. Die Vorzeichen für die Furttaler waren gemischt. Zum einen hatten die Unterländer in der Runde zuvor beim Leader Muttenz, der noch längst nicht durch ist, mit einem beachtlichen 3:3-Remis ein kräftiges Lebenszeichen abgegeben. Zum anderen verletzten sich mit Captain Ikmet Vrenezi und Tobias Vettiger zwei Leistungsträger. Die beiden fallen mit angerissenem Kreuzband respektive ausgerenktem Arm mindestens bis zum Saisonende aus.
Dabei war das Team von Trainer Beat Studer zuvor schon geschwächt. Mikel Lazri fehlt ebenso seit längerem wie Bleon Asani (Bänderverletzung) und Denis Emmenegger, der an einer Fussverletzung laboriert. Und der starke Mittelverteidiger Daniel Djukaric war aus dem Furttal bereits in der Winterpause zum benachbarten Erstligisten Höngg gewechselt.
Die kalte Dusche nach der Euphorie
Trotz der Absenzen durften sich die Gastgeber gegen Binningen berechtigte Hoffnungen auf die wichtigen drei Punkte machen. Doch bereits nach zwölf Spielminuten herrschte bei den Zürcher Unterländern Ernüchterung. Die Gäste führten zu diesem Zeitpunkt bereits 3:0. Dreimal durchdrangen die Baselbieter die Regensdorfer Verteidigung wie ein Messer eine weiche Butter.

In den Startminuten schlug in der Regensdorfer Defensivabteilung die Unerfahrenheit des 17-jährigen Ideal Destani, des 18-jährigen Genti Shehi oder des 21-jährigen Arlind Shahini zu Buche. Die Regensdorfer Abwehrprobleme auf die Youngsters abzuwälzen, wäre jedoch falsch. Denn das ganze Team agierte gegen Binningen unmittelbar nach Spielbeginn, wohl noch euphorisiert von der starken Leistung vier Tage zuvor in Muttenz, viel zu offensiv.
Der Trainer bleibt
Mit jungen Spielern wird Chefcoach Beat Studer, dessen Vertrag trotz der akuten Abstiegsgefahr vor wenigen Tagen verlängert worden war, auch in der kommenden Saison arbeiten. Neben Destani, Shehi und Shahini haben auch Andi Florentino (Jahrgang 2005), Alex Krüger (2003), Erencan Nayir (2004), Leon Weidlich (2005) sowie Edin Redzepi (2004) in Studers Team bereits Einsatzminuten gesammelt. Die Stammspieler Tobias Vettiger (2002) und Bleon Asani (2003) sind ebenfalls jung. Asani wird auf die kommende Saison hin allerdings zum Erstligisten Höngg wechseln.
Vor ihren letzten drei Spielen der Saison haben die Furttaler als Vorletzter mit 18 Punkten nur noch minimale, theoretische Chancen auf den Ligaerhalt. Auf den viertletzten Platz weisen sie acht Punkte Rückstand auf– und selbst wenn sie diesen erreichten, könnten sie am Ende absteigen. So planen die Verantwortlichen bereits für die nächste Saison in der regionalen 2. Liga. «Es ist wohl die Wahrheit, dass es uns für die 2. Liga interregional nicht reicht», kommentiert Regensdorfs Sportchef René Forrer. Er rechnet neben Asani mit einem, zwei weiteren Abgängen. «Aber wir schauen, dass wir diese Abgänge kompensieren können», sagt der erfahrene Funktionär und langjährige Trainer.

Im Falle des, nun äusserst wahrscheinlichen, Abstiegs wollen die Regensdorfer in der kommenden Saison in der regionalen 2. Liga vorne mitspielen. Reichte es ihnen gar für ganz vorne, würden sie sich gegen einen erneuten Aufstieg nicht wehren. Aber, warnt Sportchef René Forrer, als Absteiger müsse man eine Etage tiefer zuerst einmal richtig Fuss fassen.
Siege mit Spätwirkung
Zuerst aber gilt es, die aktuelle Saison abzuschliessen. Der verletzte Captain Ikmet Vrenezi fordert für die letzten drei Meisterschaftspartien volle Konzentration. «Wir spielen unter anderem noch gegen das auch abstiegsgefährdete Grenchen», führt der 26-Jährige aus. «Wenn wir diesen Match und vielleicht auch die anderen zwei gewinnen, wirkt sich das schon positiv auf die nächste Saison aus.»
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