Niederlage und Saisonende für BernDer SCB besteht auch die letzte Prüfung nicht
Weil der SCB gegen Lausanne trotz viel Kampf 1:4 verliert und Ambri gleichzeitig die Lakers 6:2 bezwingt, verpasst er das Pre-Playoff und hat Saisonende.

12 Sekunden vor Schluss des Mitteldrittels zog Francis Paré dem SCB ein erstes Mal den Stecker. Andy Miele, der bei 4-gegen-4-Hockey den Raum perfekt nutzte, bereitete wunderbar vor, Paré traf nicht minder schön unter die Latte. Das 0:2 im für Bern ungünstigsten Moment – der SCB hatte in den Minuten zuvor vehement auf den 1:1-Ausgleich gedrängt und diesen nach chaotischen Szenen vor Lausannes Tor mehrfach verpasst.
Und weil aus dem Tessin die Kunde kam, dass Ambri nach 40 Minuten 4:0 führte, war nun klar: Nur noch ein Sieg würde den SCB ins Pre-Playoff retten. Würden die Berner diesen Tiefschlag wegstecken? Sie hatten immerhin zwei Drittel lang ans gute letzte Spiel gegen die ZSC Lions am Freitag angeknüpft. Defensiv stimmte die Leistung erneut, bei 5-gegen-5 liess der SCB nur wenig zu.
Die Rückkehr von Dominik Kahun und Vincent Praplan verlieh dem Berner Team endlich etwas Breite, das war von Beginn an zu sehen. Und so gab es schon bald Szenen, die man sich lange nicht mehr gewohnt war: Der SCB startete druckvoll ins Spiel und konnte den Gegner mehrfach in dessen Zone einschnüren, allerdings ohne zu guten Torchancen zu kommen. Lausanne benötigte elf Minuten und eine Strafe gegen Thierry Bader, um ins Spiel zu finden. Bern gelang ein gutes Boxplay, doch der Gegner war nun vorerst spielbestimmend.
Das ärgerliche 0:1
Wie der SCB spät im Startdrittel dennoch in Rückstand geriet, war ärgerlich und irgendwie symbolisch für die ganze verpatzte Berner Saison. Dass Ken Jäger direkt von der Strafbank kommend solo auf Philipp Wüthrich loszog und traf, nachdem er den Puck direkt vom Berner Thierry Bader erhalten hatte, war nur die halbe Story. Entscheidender war, dass keiner der vier Berner Stürmer im Powerplay sich verpflichtet fühlte, auf die Verteidiger-Position zurückzurücken, obwohl Goalie Philipp Wüthrich mit dem Stock klopfte und klopfte und vor der Rückkehr Jägers warnte. Wüthrich klopfte 17 Mal!
Ja, 17 Mal. Wirklich:
Auch für Lausanne stand viel auf dem Spiel, die direkte Playoff-Qualifikation winkte. Die Waadtländer, die in den letzten vier Spielen nur zwei Gegentore kassiert hatten, zeigten ein defensiv erneut sehr diszipliniertes Spiel, der SCB fand lange kaum einen Weg vor Goalie Tobias Stephan. Und dennoch war Bern lange Zeit dran zu sein, schien nicht allzu viel zu fehlen, damit die Partie auch einen anderen Verlauf hätte nehmen können. Bis Paré den Stecker zog.

Es blieb ein letztes Drittel. Das Team wurde vom Publikum mit Applaus begrüsst und aufgemuntert, die Stimmung in der Berner Arena war bei dieser Derniere besser als an den meisten Abenden in dieser Saison. Aber es zeichnete sich schon schnell ab: Lausanne würde sich diesen Sieg, auch wenn er am Ende vergebens war, kaum noch nehmen lassen.
Kahun nach einem schönen Kontertor brachte die Hoffnung zwar plötzlich zurück, doch nur fünf Minuten später war sie wieder zunichte – Benjamin Baumgartners Kontertor fiel mitten in wütende Berner Angriffe und mitten ins SCB-Herz. Das war’s, der Stecker war ein zweites Mal gezogen – ein später Powerplaytreffer schraubte das Skore gar auf 1:4. Ein Resultat, das zu hoch ausfiel, was aber nicht mehr wirklich eine Rolle spielte.
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