Entscheidung in OvertimeDer SCB schlägt den ZSC – und diesmal darf der Trainer bleiben
Mit einem 3:2 beenden die Berner die Ungeschlagenheit der Zürcher im neuen Stadion. Untersander trifft in der Verlängerung in doppelter Überzahl.

Siege gegen die ZSC Lions können folgenreich sein beim SC Bern. Gerade mal einen Monat ist es her, dass der Schwede Johan Lundskog nach einem 4:3 gegen die Zürcher entlassen wurde. Trotzdem wagten es die Berner erneut: Sie bezwangen die ZSC Lions in der Swiss-Life-Arena 3:2 in Overtime und fügten diesen im achten Heimspiel in der neuen Halle die erste Niederlage zu.
Turbulenter Finish
Die Schlussphase hatte es in sich: 2:1 in Führung, versetzten sich die Berner in der 58. Minute wegen zu vieler Spieler auf dem Eis in Unterzahl. Und gerade als die Strafe ablief, traf Andrighetto mit einem satten Direktschuss zum Ausgleich. In der Overtime taten es die Zürcher dann den Bernern gleich: Kukan stürmte zu früh aufs Eis und verursachte eine Strafe, und weil kurz darauf auch Lammikko wegen hohen Stocks auf die Strafbank musste, kam der SCB zu einer doppelten Überzahl. Diese nutzte Untersander sogleich zum 3:2-Siegtor (62.), wobei ZSC-Verteidiger Weber den Puck für Goalie Hrubec unhaltbar ablenkte.
Die Berner bestätigten damit ihren jüngsten Aufwärtstrend unter dem neuen Coach Toni Söderholm. Nach zwei Niederlagen zu dessen Einstand haben sie nun drei der letzten fünf Partien gewonnen. Und der Sieg war nicht unverdient gegen lange etwas gar lässig auftretende Zürcher. Diese waren es sich zuletzt in der Meisterschaft gewohnt gewesen, dass die Spiele jeweils auf ihre Seite kippen. Doch diesmal fühlten sie sich wohl etwas zu sicher. Erst im dritten Abschnitt erhöhten sie bei einem 1:2-Rückstand die Kadenz, doch immer wieder scheiterten sie am starken SCB-Goalie Wüthrich.
Innovativer Söderholm
Söderholm hat an der Berner Bande schon einiges probiert. Gegen den HC Davos (2:3 nach Penaltys) liess er nur die acht routinierten Stürmer fix spielen und die vier Jungen dahinter rotieren. In den letzten beiden Spielen nun verteilte er seine vier Ausländer im Sturm auf vier Linien und wurde dafür belohnt. Einer, der sich über die besser verteilte Eiszeit besonders freut, ist Baumgartner, der in Zürich das 1:1 (35.) schoss und beim 2:1 (38.) assistierte. Der Österreicher, der unter Lundskog kaum spielte, hat in den letzten drei Spielen immer getroffen.
Bei den ZSC Lions fragt sich derweil, ob Coach Rikard Grönborg nicht auch wieder etwas mehr herumpröbeln sollte. So gross die Klasse seiner Spieler ist, zuletzt wirkten sie etwas träge. Neue Sturmpartner könnten wieder für mehr Schwung sorgen. Eines können die Zürcher aber nicht mehr ändern: Vorbei ist es in der National League mit der Ungeschlagenheit auf eigenem Eis. Und fürs Protokoll: Toni Söderholm bleibt trotz des Siegs über die ZSC Lions SCB-Trainer.
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