6:3 beim HC AjoieDie Dean-Kukan-Show sorgt für den ZSC-Sieg
Der Verteidiger ist an vier Treffern beteiligt, die Zürcher reagieren nach schwachem Start vehement und drehen das Spiel im Mitteldrittel.

Es brauchte wohl den Rückstand, um die ZSC Lions zu wecken. Keine drei Minuten waren im Mitteldrittel gespielt, als der HC Ajoie nach einem Doppelschlag 2:1 vorne lag. Die Zürcher agierten schludrig in der eigenen Zone: Vor dem 1:1 verlor Willy Riedi im Aufbau den Puck, danach ging es schnell, tic-tac-toe, und Martin Bakos hatte ausgeglichen. Und nur eine Minute später profitierte Reto Schmutz von einem Kollaps in der ZSC-Defensive, er konnte den Zürcher Goalie Ludovic Waeber solo bezwingen.
Ajoie hatte das Spiel gedreht, zurecht gedreht, weil bereits die Zürcher Führung nach dem Startdrittel war etwas schmeichelhaft gewesen. Der ZSC traf da in seinem starken Powerplay durch Denis Hollenstein zwar zum 0:1. Doch der Aussenseiter hatte mehr Schüsse und mehr Chancen in den ersten 20 Minuten, während die Lions nach dem begeisternden Offensiv-Spektakel zwei Tage zuvor beim Spitzenspiel in Biel (4:5) kaum wiederzuerkennen waren. Ein uninspirierter Zürcher Abend drohte.
Doch dann reagierte der ZSC, und wie! Innert elf Minuten machte er aus dem 1:2 ein 5:2, das Spiel war nach zwei Dritteln vorentschieden. Wie war diese extreme Wende möglich? Da war einerseits eben das Zürcher Powerplay, das weiterhin überzeugte. Valentin Pilets Ausschluss wegen eines Checks gegen den Kopf Hollensteins half dem ZSC, er konnte fünf Minuten lang in Überzahl spielen. Dies nützte er für Dauerdruck und zwei Treffer.
Offensive ZSC-Verteidiger
Doch das waren bereits die Zürcher Treffer 4 und 5. Den Umschwung bewerkstelligte der ZSC bei 5-gegen-5-Hockey, also in jener Disziplin, in der er zuvor vom aufsässigen HC Ajoie so sehr frustriert worden war.
Um die zuvor gut verteidigenden Jurassier schlecht aussehen zu lassen, bedurfte es offensiver Aktionen von Zürcher Verteidigern. Dean Kukan lieferte so den perfekten Assist für Willy Riedi im Slot zum 2:2.

Und Yannick Webers Solovorstoss beim 2:4 nach feinem Direktspiel über Mikko Lehtonen und Justin Sigrist setzte die ganze Ajoie-Verteidigung schachmatt. Die ZSC Lions lösten diese Aufgabe also fast rein mit läuferischen und spielerischen Mitteln, sie erwiesen sich bei ihren pucksicheren Kombinationen für Ajoie fortan häufig als zu überlegen.
Am Ende stach einerseits Riedi mit drei Skorerpunkten heraus, andererseits aber vor allem Kukan: Der in allen Zonen präsente ZSC-Verteidiger erzielte gleich vier Punkte (ein Tor und drei Assist) und damit einen neuen persönlichen NL-Rekord.
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