Die Müdigkeit aus den Beinen gespielt
Roger Federer gewinnt nach holprigem Beginn souverän in vier Sätzen gegen Marton Fucsovics und steht im Viertelfinal des Australian Open.
Nicht ganz 48 Stunden hatte Roger Federer gehabt, um seine Batterien nach dem körperlich wie emotional anstrengenden Vierstunden-Marathon gegen John Millman wieder aufzuladen. Den Fünfsätzer gegen den australischen Dauerläufer hatte er am Anfang offensichtlich noch nicht ganz weggesteckt: Gegen Fucsovics, gegen den er vorher in beiden Duellen ohne Satzverlust geblieben war, geriet er früh in Rücklage, und musste nach etwas mehr als einer halben Stunde erneut einem Satzverlust hinterherlaufen.
Anschliessend entwickelte sich die Partie aber ganz anders: Federer vermochte gegen seinen gelegentlichen Trainingspartner die Kadenz deutlich zu erhöhen, und war von da an absolut ungefährdet, so wie man es erwartet hatte. Seine Leistung war beeindruckend, in erster Linie beim Netzspiel und bei den Challenges, die er alle gewann. Nicht ganz so stark war für einmal sein Aufschlag. «Es war ein schwieriger Start, Marton spielte sauber und ich hatte im Millman-Spiel den Rhythmus etwas verloren. Der gute Start in den zweiten Satz hat mir dann geholfen», analysierte Federer.
Der nächste Rekord
Er habe sich gut erholt vom Marathon-Spiel gegen den Australier, sagte er: «Und das wird jeden Tag noch besser.» Anschliessend wandte er sich kurz vor Schluss des Nationalfeiertags an die einheimischen Fans und weckte Hoffnungen : «Happy Australia Day, geniesst den Abend noch und ich hoffe, dass wir uns nächstes Jahr am Australia Day wieder sehen.»
Federer steht damit zum 15. Mal in Melbourne in der Runde der letzten Acht und hat damit eine weitere Bestmarke aufgestellt. Bis anhin teilte er sich den Rekord mit der australischen Legende John Newcombe, dem das Kunststück allerdings zu einer Zeit gelang, als noch längst nicht alle Topspieler jedes Jahr nach Ozeanien reisten. Mit dem Sieg wird er auch in der Weltrangliste im Minimum 180 Punkte dazu gewinnen. Er ist nun schon eine Runde weiter als 2019, als er Stefanos Tsitsipas am mittleren Sonntag völlig überraschend unterlegen war.
«Er konnte ja nicht Baseball-Profi werden»
Nächster Gegner ist am Mittwoch Tennys Sandgren (ATP 100). Der Amerikaner eliminierte leicht überraschend den als Nummer 12 gesetzten Italiener Fabio Fognini und steht damit zum zweiten Mal im Melbourne-Viertelfinal. Auf dem Weg dorthin hatte er 2018 unter anderem Stan Wawrinka und Dominic Thiem bezwungen. Gegen Sandgren hat Federer noch nie gespielt.
Anschliessend war Federer noch zum Scherzen aufgelegt, als ihn John McEnroe darauf ansprach, dass sein nächster Gegner den besten Vornamen in der Tennisgeschichte habe: «Mit diesem Vornamen konnte er ja nicht Baseballprofi werden. Ich habe in meinem Leben schon viel Tennis gespielt, aber noch nie gegen Tennys. Das ist ja unwirklich.»
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