Die Musik als spirituelle Disziplin
Der Pianist Nik Bärtsch gab zum Gründonnerstag in der reformierten Kirche Eglisau ein Konzert, das ideal die Passionszeit passte. Die Besucher erlebten eine fast meditative Musikerfahrung.

Die Passionszeit bietet die Gelegenheit zur Kontemplation. Das Gründonnerstagskonzert in der reformierten Kirche Eglisau bot dies in einer besonderen Form an. Der Zürcher Pianist und Komponist Nik Bärtsch war der musikalische Gast – und nahm seine Zuhörerschaft mit auf eine einstündige meditative Klangreise, in der Rhythmus, Wiederholung, Veränderung fliessend ineinandergriffen, die Töne gleichzeitig spärlich und ausschweifend waren, immer wieder unterstrichen und ergänzt von Soundeffekten, die der Musiker an den Saiten manuell vornahm. «Module» hiessen seine Stücke und wie Suiten hatten sie einfach nur Nummern. Und weil die Module modular seien, also ein Teil fix und ein Teil frei zur Improvisation stehe, könne er jedes Konzert anders erleben, sagte Bärtsch. «Trotzdem hat jedes Stück eine Form und eine Persönlichkeit, die es zu respektieren gilt.»