International überholtDie Schweizer Hockeyclubs gehen erstaunlich früh k. o.
Schon wieder scheiden die Schweizer Clubs in der Champions Hockey League früh aus. Zudem sorgt die Organisation für ein kurioses Forfait.

Die seit 2014 ausgetragene Champions Hockey League ist grundsätzlich ein feines Produkt. Der vierfache Champion Frölunda Göteborg war in fünf von sechs Finalspielen vertreten, das mag Langeweile suggerieren. Doch der Eindruck täuscht, Duelle zwischen Teams der grossen europäischen Hockeynationen bieten regelmässig Sport auf hohem Niveau. Das Hinspiel beim ZSC-Out gegen Rögle zum Beispiel dürfte etwas vom Besten gewesen sein, was es diese Saison an einem Spiel mit Schweizer Beteiligung zu sehen gab.
Das Publikum lässt sich nach wie vor nur in wenigen Nationen für die CHL begeistern, auch die Schweiz sorgt für schlechte Beispiele. Bis zu 13 Spiele gegen denselben nationalen Gegner ziehen klar besser als einmalige Vergleiche mit europäischer Konkurrenz.
Gerade schwedische, aber immer häufiger auch deutsche Teams zeigen unseren Clubs die Grenzen auf. Und dies, obwohl wir gerne von der NL als drittbeste Liga ausserhalb der NHL und der KHL fabulieren.
Irritierend ist auch die mässige sportliche Bilanz. In der Gruppenphase schlagen sich die NL-Teams zwar regelmässig wacker, die Schweiz belegt in der Allzeit-Wertung Rang 2 hinter Schweden. Doch in den K.-o.-Runden ist regelmässig früh Schluss. Davos (2016) und Fribourg (2017) sind die einzigen Halbfinalisten, heuer war bereits für alle Schweizer nach dem Achtelfinal Schluss. Gerade schwedische, aber immer häufiger auch deutsche Teams zeigen unseren Clubs die Grenzen auf. Und dies, obwohl wir gerne von der NL als drittbeste Liga nach der NHL und der KHL, ergo von der besten CHL-Nation fabulieren. Dies trifft aber je länger, desto mehr nur auf die Höhe der Durchschnittslöhne zu.
Tadeln muss man dieses Jahr auch die CHL als Ganzes für etwas gar nicht Champion-würdiges. Diese Woche fällte sie einen Entscheid, der an der Seriosität des Wettbewerbs zweifeln lässt und nicht dafür sorgen wird, dass künftig mehr Fans in die Hallen strömen. Das Rückspiel zwischen Rauman Lukko und Bolzano konnte wegen Covid-Fällen bei den Finnen nicht gespielt werden. Verschieben? Nein, nicht genug Termine. Ein Forfait-Sieg? Ja, für … Rauma. Weil die Finnen das Hinspiel 3:1 gewonnen hatten. Auf so etwas muss man zuerst kommen. Kein Wunder, fühlen sich die Italiener betrogen und sorgt die CHL in Hockey-Kreisen für europaweites Kopfschütteln.
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