Am Zürcher Kantonal-SchwingfestDie Unterländer schwingen gut, aber nicht obenaus
Am Zürcher Kantonalen auf der Zürcher Allmend ist Cédric Galli seinem ersten Kranzgewinn nahegekommen. Am Ende aber musste der Schleiniker die Premiere vertagen.

Vor dem 113. Zürcher Kantonal-Schwingfest ruhten die grössten Hoffnungen des Schwingklubs Zürcher Unterland auf einen Kranzgewinn vor allem auf dem Hochfelder Roman Bickel. Der kräftige Turnerschwinger hatte durchaus Ambitionen, in der Arena auf der Zürcher Arena seine Sammlung von bisher sieben Kränzen zu erweitern. Doch der Start in den Wettkampf gelang ihm mit einer Niederlage nicht nach Wunsch. Eine zweite Minuspartie im dritten Gang gegen den starken Teilverbandskranzer Michael Bernold brachten den 25-Jährigen weiter ins Hintertreffen. Mit zwei Siegen am Nachmittag kehrte die Hoffnung wieder zurück. Doch vor seinem letzten Gang relativierte Bickel: «Mir fehlen die Maximalnoten, es wird nicht mehr reichen.»
Trotzdem gab er nochmals alles und war mehrmals nahe am Sieg, riskierte aber zu viel und wurde ausgekontert. So kam er nicht über 55.00 Punkte hinaus und musste sich mit dem Rang 13 begnügen. Nach dem Wettkampf blickte Roman Bickel bereits nach vorne. «Das Bruederschwinget am Pfingstmontag in Bachenbülach in zwei Wochen wird für mich ein wichtiger Gradmesser, danach greife ich am St. Galler Kantonalen und am Nordostschweizer Schwingfest wieder an», kündigte Bickel an.
Gallis schwere Aufgabe
Roman Bickels Clubkollege Cédric Galli brachte sich in den ersten fünf Gängen in eine vielversprechende Ausgangslage. Drei Siege und zwei Niederlagen standen in seinem Notenblatt zu Buche. Nachdem der gelernte Landmaschinenmechaniker seinen Gegner im fünften Gang mit der Maximalnote platt auf den Rücken gelegt hatte, waren seine Kranzchancen intakt. Gallis Aufgabe im entscheidenden letzten Gang war allerdings nicht einfach. Erstens musste für den Kranzgewinn eine weitere Maximalnote her – und zweitens bekam er einen starken Gegner in Form eines Kranzschwingers zugeteilt.

Doch der Schleiniker liess sich dadurch nicht beirren. Mutig griff er an und gestaltete den Kampf lange ausgeglichen. Am Ende aber musste er die Punkte dem Gegner überlassen. Trotz der Niederlage zeigte sich Galli zuversichtlich. «Ich bin nahe dran, es fehlt nicht viel», befand der 22-Jährige. Nun müsse er geduldig bleiben, sich weitere Kranzchancen erarbeiten und diese konsequent nutzen.
In der Endabrechnung klassierte sich ein Unterländer Trio im 13. Rang. Zu Bickel und Galli gesellte sich der erst 17-jährige Elia Müller aus Steinmaur. Für ihn bedeutete die Ausbeute mit je drei Siegen und Niederlagen einen Erfolg. Dies umso mehr, als er am Vortag am selben Ort bereits zum Zürcher Nachwuchs-Schwingfest angetreten war. Im Wettkampf der Jahrgänge 2006/2007 verpasste er den Einzug in den Schlussgang nur knapp und durfte sich am Ende über den 4. Platz freuen. Zum begehrten Kranzgewinn am Zürcher Kantonalen der Elite fehlten dem Terzett vom Schwingklub Zürcher Unterland genau 1.50 Punkte. Von ihren drei Vereinskollegen reihte sich Raphael Kiener aus Schöfflisdorf im 19. Rang ein, während Felix Frei aus Kloten ebenso den Ausstich verpasste wie der Niederweninger Aron Albrecht.
Ein Zürcher im Schlussgang
Neben den 6 Unterländern zeigten 173 weitere Teilnehmer einen spannenden Wettkampf. Die 3500 Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Zürcher Allmend kamen in den Genuss von hochstehendem Schwingsport. Für den Schlussgang qualifizierten sich Shane Dändliker vom Schwingklub Zürichsee rechtes Ufer sowie der Thurgauer Gast Domenic Schneider mit je vier Siegen und einem Gestellten. Der Kampf um den Tagessieg geriet dann aber zu einer kurzen Angelegenheit: Bereits nach 35 Sekunden legte Schneider den Zürcher auf den Rücken. Damit feierte er nach 2021 seinen zweiten Zürcher Sieg und nahm verdientermassen den Siegermuni «Zeppelin» in Empfang.
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