Altholz verwandelt sich in schickes Design
In Regensdorf wird Altholz neues Leben eingehaucht. Bei Späh Design entstehen Möbel, Kunst und Kleinode zur Verschönerung des Raumes.

«Holz isch heimelig» lautet ein bekannter Schweizer Werbeslogan. Dieser ist zwar etwas in die Jahre gekommen, die Kernaussage trifft aber nach wie vor zu. Holz scheint Menschen seit Urzeiten das Gefühl von Naturnähe und Gemütlichkeit zu vermitteln, sei es draussen im Wald oder zu Hause in den eigenen vier Wänden. Auch Daniel Späh befand sich positiv betrachtet schon früh auf dem Holzweg. «Der Werkunterricht in der Schule gehörte zu meinen Lieblingsfächern.» Seine Vorliebe zum Material umschreibt er so: «Holz ist im Vergleich zu Metall weich und einfach zu bearbeiten. Man kann mit ein wenig Schleifen und Hobeln sehr viel daraus gestalten.»
Erleuchtung beim Umbau
Wenig verwunderlich also, dass der heute 25-Jährige eine Lehre als Schreiner absolvierte, die er 2010 abschloss. Zu Beginn sah alles nach einer «normalen» Berufskarriere aus. Späh arbeitete als Angestellter in einer Schreinerei und auf dem Bau. Der Schritt zur eigenen Firma entstand zufällig, als er seinen Eltern dabei half, das Ferienhaus umzubauen. «Wir haben eine hölzerne Terrasse erneuert. Aus dem anfallenden Abfallmaterial wollte ich etwas Neues gestalten.»
Aus dem Altholz der ehemaligen Terrasse wurde ein Tisch – und eine Geschäftsidee. «Der Tisch war der Hammer. Ich spürte sofort: An diesem Punkt will ich weitermachen.» Gesagt, getan. Heute haucht Daniel Späh in der eigenen kleinen Schreinerei in der Nähe des Bahnhofs Regensdorf Altholz neues Leben ein.
Altholz ist für Späh nicht einfach Begriff, sondern klare Definition: «Mein jüngstes Werkmaterial ist 100-jährig, ich habe aber auch solches, das schon 400 Jahre alt ist.» Er recycelt Holzmaterialien, die vorher schon einmal verbaut wurden, der Zeit und der Witterung ausgesetzt waren und deren Oberflächen nicht mehr neu sind. Seinen Werkstoff findet er bei Umbauten von Bauerhäusern, durch Internetinserate und inzwischen auch durch Leute, die ihn anrufen und Altholz anbieten.
Aus Bauabfall entstehen in Regensdorf dann Couch- oder Nachttischchen, Bettgestelle, Wandregale, Blumenbehälter, Kerzenhalter, Schuhkästen, Kunst- und Dekorationsgegenstände – und weiterhin massive Tische. Oder wie Späh es selber ausdrückt: «Ich stelle das her, was mir in den Sinn kommt.» Die Grenze zwischen Alltags- oder Kunstgegenstand sei fliessend. «Ich realisiere eine Idee, wie ich es mir vorstelle, dann ist es Kunst, auch wenn am Ende ein Möbel zum Gebrauch entsteht.» Eine Eigenkreation, die sich gut verkauft, ist die sogenannte LED-Box, ein vorne und hinten offenes Kästchen, in das zum Beispiel Pflanzen gestellt werden, die von oben mit einer eingebauten LED-Lampe beleuchtet werden.
Als Künstler ist Späh ein Besessener. «Wenn ich ein Brett vor mir habe und weiss, was ich damit anstellen will, dann arbeite ich pausenlos durch, bis das Endprodukt steht.» Die Kleinode kämen bei einem breiten Publikum gut an, Möbel entstünden meistens als Kundenauftrag. Dazu bietet er auch Reparatur- und Änderungsarbeiten an.
Publikum bestimmt mit
Reich macht die Altholzverarbeitung den Furttaler Jungunternehmer noch nicht. «Ich arbeite weiterhin als Kundenschreiner oder im Baugewerbe. Aber eines Tages möchte ich neben der Schreinerei auch einen eigenen Verkaufsladen führen und von meinen Kreationen leben können.»
Einen Zeitplan dafür hat er sich nicht gesteckt. Werbung in eigener Sache macht Daniel Späh zum Beispiel auf der Facebook-Seite von Späh Design, wo er Publikumswettbewerbe mit einem seiner Kreationen als Hauptpreis macht oder auf der er mit seinen Besucherinnen und Besuchern neue Ideen für Altholzkreationen diskutiert. Moderne Schreiner sind eben aus einem anderen Holz geschnitzt.
Die Schreinerei von Daniel Späh befindet sich an der Stationsstr.67 in Regensdorf, Telefon 079 232 37 93, spaeh@spaehdesign.ch. Infos und Bilder finden sich auf der Facebook-Seite von Späh Design oder der Homepage www.spaehdesign.ch.
Erstellt: 26.05.2016, 19:33 Uhr
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