Liebeswirren in Ungarn mit Unterländer Charme
Seit Jahren steht die Niederglatterin Herbertina Neck für das Zürcher Estrich-Theater auf der Bühne. Derzeit spielt sie im Bernhard-Theater in einem Stück mit, das nach Ungarn in den 20er-Jahren führt. Ihren eigentlichen Beruf als freischaffende Hebamme hat sie dennoch nicht aufgegeben.

Als Erstes sehen die Zuschauer ein grosses Buch als Bühnenbild. Denn im gezeigten Stück geht um die Geschichte eines älteren Mannes, der sich anhand dieses Buches an einen einschneidenden Sommer in seiner Jugend zurückerinnert, wo er von der Liebe zu zwei Frauen hin- und hergerissen war. Das Stück «Ein Sommer mit Piroschka» von Jordi Vilardaga und Astrid Wittinghofer basiert auf dem 1954 erschienenen Roman «Ich denke oft an Piroschka» des deutschen Schriftstellers Hugo Hartung und taucht ein in das Landleben Ungarns in den 20er-Jahren.
Das Estrich-Theater wählte diese Geschichte für sein aktuelles Bühnenstück, das unter der Regie von Suzanne Zürrer noch bis nächste Woche im Bernhard- Theater zu sehen ist. Ungarische Musik, Tanz, Lebensfreude und Nostalgie vermischen sich darin zu einem unbeschwerten Theatererlebnis auf hohem Niveau.
Wie schon in den Jahren zuvor spielt auch diesmal wieder die Niederglatterin Herbertina Neck mit. Erst letzten Sommer hat sie ihre Ausbildung an der Musical- und Theaterschule (Samts) in Adliswil abgeschlossen. Sie ist in die Rolle einer der beiden Frauen geschlüpft, an die sich der Mann auf der Bühne erinnert.
Schicksalhafte Begegnung auf dem Schiff
Durch das erwähnte riesige Buch blättert der Schriftsteller zurück in seine Vergangenheit und nimmt die Zuschauer mit ins Jahr 1923. Damals reiste er, Andreas (Andreas Schiller), als Austauschstudent nach Ungarn. Auf einem Schiff auf der Donau lernt er die unabhängige und moderne Greta (Herbertina Neck) kennen und verliebt sich prompt in sie.
Doch Andreas muss von Budapest aus weiterreisen zu seiner Gastfamilie, die an einem entlegenen Ort wohnt. Gertas nächstes Ziel ist hingegen der Plattensee. Und so scheiden sich ihre Wege. In der Gastfamilie begegnet er der jungen Piroschka (Ladina Huber), die sich in ihn verliebt. Doch Andreas reist zu Gerta.
VielseitigeSchauspielausbildung
Die Premiere am Mittwoch letzter Woche hätte für Herbertina Neck nicht positiver ausfallen können – und das war sowohl der harten Arbeit der Truppe, in der einige Profis mitspielen, wie auch dem Publikum zuzuschreiben. Die 16 Schauspieler hätten mit viel Energie gespielt «und es ist schön, wenn sich diese im Publikum spiegelt», sagt Neck.
Auch wenn ihre Hauptausrichtung im Studium Schauspielerei war, liebt sie den Gesang und Tanz. «Musik allein weckt an sich ja schon viele Emotionen, was mir sehr gefällt.» An ihrer Ausbildung schätzte sie deshalb die Vielseitigkeit. «Zu einem guten musikalischen Theater gehört es dazu, dass die Schauspieler nicht nur singen können, sondern auch mit ihrer schauspielerischen Leistung überzeugen.»
Freiberuflich arbeitet Herbertina Neck seit diesem Jahr als Hebamme. Ihren Fokus legt sie auf die Schwangerschaftskontrolle, die Wochenbettbetreuung und auf Kurse. «Als freischaffende Hebamme kann ich die Arbeit ideal mit der Zeit auf der Bühne kombinieren», sagt sie.
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