Schmetterling der Meere hebt im Wehntal ab
Sie tanzen wie die Sommervögel in der Luft – vielfältige, bunte Drachenkreationen. Am Wochenende präsentierten die besten Konstrukteure ihre Kunstwerke ander Flugshow am Wehntaler Lägernhang.

Zwei Holzstäbe, ein zugeschnittenes Zeitungspapier, etwas Fischleim und eine Schnur. Fertig ist der Drachen! Diese Zeiten sind längst vorbei, weil sich heute die auf Hightech ausgelegten, stangenlosen Flugkonstruktionen aus reissfestem Stoff stabil in die Lüfte erheben müssen. Mit dem 16 Meter langen und acht Meter breiten Schmetterling der Meere, dem Trilobiten, zog die Langenthaler Drachenfamilie Burri das Interesse der Besucher und Akteure am 25. Wehntaler Drachenfest auf sich.
Bis sich das Ungetüm in die Luft erheben konnte, brauchte es den vollen Einsatz von Vater Marcel und Sohn Manuel. Nach einem Windstoss gebärdete sich der Drache wild und musste an der langen Leine festgehalten werden.Der Trilobit, benannt nach einem vor 250 Millionen Jahren ausgestorbenen Gliederfüsser, hat mit seinem breiten Rücken ein Flügelprofil, wie es die Flugzeuge haben. Marcel Burri: «Dadurch hat er trotz seiner Grösse sehr gute Flugeigenschaften.
Er hat einmal sogar die Flugsicherung alarmiert, weil sie ihn als UFO auf dem Radar nicht identifizieren konnte.» Aus Sicherheitsgründen dürfen die Drachen in der Flughafenregion mit Bewilligung nicht höher als 200 Meter über Grund steigen.
Saisonstart im Wehntal
Mit rund drei Dutzend Drachen ist die zehnköpfige Familie Burri zum Saisonstart nach Schöfflisdorf gekommen. «Wir sind schon zum fünften Mal hier und hoffen jeweils, dass wir alle unsere Drachen steigen lassen können. Leider ist der Platz begrenzt und so wechseln wir mit den Modellen ab», sagt Vater Marcel. Klares Markenzeichen der «Longvalley Kiteflyers» sind die Smileys, die nun auch im Handel erhältlich sind. «Alle anderen Drachen sind Unikate, die wir alle, ausser dem Trilobiten, selbst konstruiert und hergestellt haben», erklärt Marcel Burri.
Das neuste Modell, der 13 Meter hohe Aladin mit der angehängten Wunderlampe, sowie die sechs Meter grosse Kuh hätten in Asien grossen Anklang gefunden. «Wir werden oft an Drachenfestivals eingeladen, weil wir so aussergewöhnliche Figuren präsentieren.» Globi (12 Meter) und Miss Piggy (11 Meter) zählen ebenfalls zu den beliebten Figuren. «Nur», schränkt Burri ein, «es braucht den richtigen Wind dazu, damit sie sich so richtig entfalten können. In der Schweiz ist das oft schwierig und deshalb sind wir viel im Ausland.»
Aus Deutschland dabei ist Manfred Möllers, er hat seine kleinere Ausführung des Trilobiten mitgebracht. Besonders stolz ist er aber auf den geflochtenen Doppeldrachen aus farbigen Reststoffen von Regenschirmen. »Als Rentner besuche ich fast alle Drachenfeste in Europa und komme immer wieder gerne in die Schweiz, weil die Organisation hier vorbildlich ist.»
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