«Strassenausbau löst keine Staus»
Unterländer Nationalratskandidaten und -kandidatinnen stehen dem «ZU» Red und Antwort. Heute stellt sich Barbara Schaffner (glp) aus Otelfingen unseren Fragen.

Wie soll sich der Flughafen Zürich-Kloten entwickeln? Sind die Pistenverlängerungen nötig? Wie kann der Fluglärm gerecht verteilt werden?
Barbara Schaffner: Grenzenloses Wachstum ist keine sinnvolle Strategie, das hat schon die damalige Swissair erfahren müssen. Der Flughafen Kloten soll sich innerhalb der heutigen Gegebenheiten weiterent- wickeln. So ist immer noch ein Passagierwachstum auch ohne Pistenverlängerungen möglich. Bezüglich Fluglärm ist wichtig, dass in keinem Gebiet Mehrbelastungen dazukommen. Moderne, leisere Flugzeuge sollen nicht durch Mehrverkehr kompensiert werden, sondern die Bevölkerung entlasten.
Im Zürcher Unterland – besonders im Glattal – sind Verkehrsstaus inzwischen an der Tagesordnung. Wie kann das Problem gelöst werden?
Ein Strassenausbau löst keine Stauprobleme, sondern verschiebt sie höchstens auf einen späteren Zeitpunkt. Neben einem punktuellen Ausbau von kritischen Punkten im Strassennetz braucht es vor allem neue Ansätze in der Mobilität (z. B. dezentrale Arbeitsplätze/Homeoffice = weniger Pendlerverkehr) und keine Anreize für weites Pendeln (z. B. Reduktion Pendlerabzug bei den Steuern, Mobility-Pricing). Längerfristig werden neue Technologien (selbstfahrende Autos) weniger Strassenraum benötigen.
Der Schweizer Einkaufstourismus jenseits der deutschen Grenze schadet dem hiesigen Gewerbe. Wie kann Abhilfe geschaffen werden? Wir müssen die Wettbewerbsbedingungen für das Schweizer Gewerbe verbessern. Es gibt immer noch zahlreiche Produkte, bei denen internationale Hersteller den Schweizer Händlern höhere Preise verrechnen. Dies kann nicht zu fairem Wettbewerb führen. Parallelimporte (auch bei Medikamenten) müssen zugelassen sein und das Cassis-de-Dijon-Prinzip ohne Ausnahmen angewendet werden.
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