Unterländer Bernhardiner posieren im Hochgebirge für Touristen
Die Begeisterung für die beiden Bernhardiner Mascha und Wenja aus Stadel ist grenzenlos: Selbst im Hochgebirge wollten Hunderte von Touristen ein Foto mit den Unterländer Hunden.

Schlange stehen auf der Diavolezza, 2978 Meter über Meer, ist im Winter am Skilift keine Seltenheit. Schlange stehen im Sommer für ein Fotoshooting mit zwei Bernhardinern aber schon.
Am Wochenende waren es allein über 150 Touristen aus den USA, die sich mit Mascha und Wenja im schneebedeckten Berninamassiv ablichten wollten. «So schöne Hunde kennen wir nur aus dem Fernsehen», erklärte Stephanie aus Florida. Die 41-jährige Investmentbankerin kennt die Geschichte vom Lawinenretter Barry schon seit ihrer Kindheit und hätte nie geglaubt, eines Tages einen echten Bernhardiner streicheln zu können.
«So schöne Hunde kennen wir nur aus dem Fernsehen»
Japaner, Chinesen und Spanier zückten ihre Handys, um ein Foto vom Schweizer Nationalhund zu schiessen. Die einen mit viel Respekt, die anderen fast etwas zu forsch, sodass Ueli Zollinger sie mit einer Handbewegung abwehren musste. «Ich kann weder Japanisch noch Chinesisch», meinte er lachend. Während die vierjährige Wenja sich sofort in Pose setzt, wenn jemand sie fotografieren oder streicheln will, ist Mascha etwas verhaltener und kann schon mal mit ihrem tiefen Bellen abwehren.
Seit über 40 Jahren beschäftigen sich die Zollingers aus Stadel mit Bernhardinern. «Sie gehören zu unserer Familie», betont Ueli Zollinger, und seine Tochter Patrizia nickt zustimmend. Mit den Original-Kurzhaarbernhardinern Mascha und Wenja haben sie bereits das achte Paar, mit dem sie täglich stundenlang spazieren, trainieren oder Anlässe besuchen, um Werbung für die Rasse zu machen.
Sie verdienen so ihr Futter
Bernhardiner haben ein freundliches, anhängliches Wesen. Sie sind intelligent, gutmütig und zuverlässig – auch im Umgang mit Kindern. Sie werden deshalb auch oft bei Schulprojekten eingesetzt. Auch bei Hochzeiten oder anderen Anlässen, zum Beispiel bei folkloristischen Umzügen oder Wanderungen, sind sie gern gesehen und auch gern dabei, betont Zollinger.
Bernhardiner können auch dickköpfig und knurrend sein, wenn ihnen etwas nicht passt oder sie an ein schattiges Plätzchen wollen. «Mit den Fotoshootings verdienen sie sich ihr Futter selbst», meint Zollinger auf der Diavolezza lachend und putzt den unvermeidlichen Schlabber der Zufriedenheit vom Maul seiner Bernhardinerdamen, bevor sie mit der Seilbahn wieder ins Tal fahren.
Erstellt: 23.07.2019, 16:14 Uhr
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