Unterländer SP ist Systemverliererin
Das Wahlsystem des Kantons hat der SP im Unterland faktisch zwei Sitze gekostet: Im Bezirk Bülach hat die FDP der SP trotz tieferem Wähleranteil einen Sitz abgeluchst. Im Bezirk Dielsdorf hat sich die FDP den zusätzlichen elften Sitz gekrallt, obwohl die SP mehr Stimmen erhielt.

Das Wahlsystem heisst doppelter Pukelsheimer und wurde auf Geheiss des Bundesgerichts eingeführt. Ziel des Systems ist es, dass die Sitze über den ganzen Kanton gesehen gleichmässig verteilt werden. Jede Stimme zählt gleich viel, egal in welchem Wahlkreis man wohnt. Das nennt man Oberzuteilung. Es folgt die Unterzuteilung. Hier werden die jeder Partei zugewiesenen Sitze auf die 18 Wahlkreise verteilt. Dabei könne es vorkommen, dass eine Partei mehr Sitze erhält, als ihr prozentual zustehen würde, erklärt Peter Moser, Leiter Analysen & Studien beim kantonalen Amt für Statistik. Die Unterzuteilung nimmt ein Computer nach einer Formel vor, sobald alle Gemeinden des Kantons ausgezählt sind. Dabei gehe es darum, die Sitze optimal zu verteilen, sagt Moser. Das Maximum, dass jede Partei pro Wahlbezirk so viele Sitze erhält, wie ihr prozentual zustehen würde, sei nicht möglich.