Beim Klimagipfel an der FrontDiese Aktivistinnen sorgen in Glasgow für Aufsehen
Im Kampf gegen die drohende Klimakatastrophe sind es vor allem junge Frauen, die Massen mobilisieren. Drei führende Stimmen sind schon heute von Fluten und Hitzewellen betroffen.

Man mag sie bejubeln oder verfluchen, aber es dürfte wenige geben, denen die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg gar kein Begriff ist (Lesen Sie zum Phänomen Greta Thunberg: Wie Greta zur Aktivistin wurde – und wie sie angefeindet wird). Bei Mitzi Jonelle Tan, Vanessa Nakate und Elizabeth Wathuti ist das anders. Dabei sind sie es, die in ihren Heimatländern schon heute mit Fluten und Hitzewellen zu kämpfen haben. Über drei führende Stimmen aus dem globalen Süden, die zur COP26 nach Glasgow gereist sind, um Alarm zu schlagen.
Mitzi Jonelle Tan von den Philippinen

Taifune und Sturmfluten gehören zu Mitzi Jonelle Tans Leben wie für andere der Nieselregen im November. «Ich bin damit aufgewachsen, die Klimakrise zu sehen», erzählt die 24-Jährige in Glasgow im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Oft habe ihre Familie nachts Radio gehört, um nicht zu verpassen, sich wegen Überflutungen in Sicherheit bringen zu müssen. Vor vier Jahren entschloss sie sich, gegen die Zerstörung des Planeten ins Feld zu ziehen – doch das ist auf den Philippinen unter dem Regiment von Präsident Rodrigo Duterte eine gefährliche Angelegenheit (Lesen Sie dazu: Präsident Duterte lässt töten – Aufruf zur Menschenjagd).
«Wenn ich die Polizei sehe, fängt mein Herz an zu pochen, denn ich wurde schon mal von der Polizei festgehalten», sagt Tan. Die Sorge für Aktivisten sei dann nicht, wie lange man im Knast sitze. «Die Frage ist, ob man überhaupt im Gefängnis landet oder einfach verschwindet, das ist vielen von uns passiert, sie werden geschnappt und wir sehen sie nie wieder. Aufhören ist für Tan trotzdem keine Option. «Es gibt ein philippinisches Sprichwort: Wenn deine Augen geöffnet worden sind, ist es eine Sünde, sie wieder zu schliessen.»
Vanessa Nakate aus Uganda

Auf den letzten Metern der Weltklimakonferenz klingt Vanessa Nakate in Glasgow nicht mehr sehr hoffnungsvoll: «Wir ertrinken in Versprechen.» Gleichzeitig würden die Emissionen auch in diesem Jahr weiterhin steigen. Das sei der Grund, warum «Millionen von Aktivisten nicht den Erfolg sehen, dem in diesen Hallen hier applaudiert wird». Fast flehend richtet sich die 24-Jährige an die Delegierten: «Ich bitte euch, uns das Gegenteil zu beweisen.»
Elizabeth Wathuti aus Kenia

Die Kenianerin Elizabeth Wathuti pflanzt Bäume. Mittlerweile sollen es mehrere Zehntausend sein, die die Kenianerin mit der von ihr gegründeten Green Generation Initiative und etlichen anderen jungen Menschen in die Erde gesetzt hat.
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