Weihnachtsserie «Eingemottet»Das Friedenslicht kommt per Lieferservice
Das Friedenslicht kann heuer nicht abgeholt werden. Es könnte dabei zu Menschenansammlingen kommen. Die Lösung: Ein Lieferdienst.

Auch in diesem Jahr ist das Friedenslicht aus Bethlehem pünktlich am 3. Adventssonntag in der Schweiz angekommen. Normalerweise wird es danach von den Friedenslichtträgerinnen und -trägern in über 200 Schweizer Städte und Dörfer gebracht, wo es die Menschen in den Kirchen vor Ort abholen können. In diesem Jahr mussten aber auch in dieser Beziehung neue Lösungen gefunden werden. Um Menschenansammlungen zu vermeiden, hat beispielsweise die reformierte Kirche Glattfelden beschlossen, dass das Friedenslicht in diesem Jahr zu den Einwohner nach Hause bis vor die Haustüre gebracht wird. Interessenten konnten sich per E-Mail anmelden. Übrigens: Das Motto des Friedenslichts 2020 könnte treffender kaum sein. Es lautet: «Ein Licht, das verbindet.» (all)

Das Weihnachtskonzert in der Kirche ist jedes Jahr das Highlight für die Zwirni-Band. Im Glattbrugger Zwirni-Träff der Organisation insieme Winterthur-Züriunterland treffen sich Menschen mit geistiger Behinderung regelmässig, um zusammen Musik zu machen und für ihre Auftritte zu üben. Mit ihren Gitarren, Flöten, Trommeln und Xilofonen spielen und singen sie meist auch am Chlausmärt in Opfikon und einigen anderen Anlässen. Doch dieses Jahr fällt das alles aus. Die meisten Instrumente warten im Zwirni-Träff ungenutzt auf bessere Zeiten.
Viele Bandmitglieder seien traurig, sagt Claudia Aschwanden, Co-Leiterin der Zwirni-Band sowie der Nachwuchs-Truppe Young Zwirnis. Das Musizieren mache ihnen viel Spass: «Sie können so Gefühle herauslassen.» Zudem fehle ihnen die Gemeinschaft und Abwechslung. Als kleinen Ersatz für die persönlichen Kontakte rufen die Leiterinnen die Menschen mit Beeinträchtigung regelmässig an oder schicken ihnen Nachrichten. Schwierig sei der Ausfall der Konzerte aber auch in finanzieller Hinsicht, sagt Aschwanden, denn sie bringen jeweils Spenden ein. Sie hofft nun, dass sich viele Menschen anderweitig spendabel zeigen. Ein kleiner Trost soll das Mini-Konzert auf Video sein, das auf der Facebook-Seite der Organisation zu hören ist. (asö)

In Bülach hat die Feier Tradition: Jeweils am 2. Januar ziehen Hunderte Schaulustige beim «Bächtele» mit einer Trychlergruppe und dem Feuerwehrverein vom Rathausplatz zum Stadtpark Lindenhof und wieder zurück. Voller Ehrfurcht wird vom alten Jahr Abschied genommen - und das neue mit betäubenden Böllerschüssen, welche die bösen Geister vertreiben sollen, eingeleitet.
Die dabei eingesetzte Artillerie-Kanone «Bülach 2» gehört dem Feuerwehrverein Bülach, ihre Schwester «Bülach 1» war nicht mehr auffindbar. Fest steht aber, dass die Kanone mit einem Rohrdurchmesser von 70 Millimetern bald 200 Jahre alt ist. Seit dem Jahr 2005 ziert sie die Bächtelis-Tradition. Zwischen 200 und 300 Menschen hat das Spektakel über Jahre hinweg angezogen - ausser, das steht fest, im Jahr 2021. Der Anlass ist abgesagt, die Kanone muss im Keller bleiben.
Hoffen kann man fürs kommende Jahr nur, dass böse Geister auch in der Stille fernbleiben. (sam)

Das Karussell gehört während der Weihnachtszeit zu einem der beliebtesten Orte im Glattzentrum. Vor allem für die Kleinsten gehört der Ritt auf Eichhörnli, Reh oder Rentier zum vorweihnachtlichen Einkaufserlebnis dazu. Auch in diesem Jahr war das Karussell ein Besuchermagnet – allerdings nur kurzzeitig. Denn seit dem 9. Dezember gilt in der Schweiz die Anpassung des Bundes, welche die Anzahl Kunden pro Ladenfläche weiter eingeschränkt hat. Weil dies zu Wartezeiten vor den Geschäften führt und das Glatt allen Kunden ein sicheres Einkaufen ermöglichen will, mussten für alle Geschäfte zusätzliche Wartezonen eingerichtet werden. Aus diesem Grund wurde das Karussell heuer vorzeitig abgebaut. Seither wartet es in einem Lager in Glattbrugg auf den nächsten Einsatz. (all)

Ein Advent ohne Singen und Konzerte: Was man bei der Neuen Kantorei Bülach vor einem Jahr für unmöglich gehalten hat, ist dieses Jahr stille Realität. Am Tag des Weihnachtsmarkts hätte der Chor zum offenen Singen in die reformierte Kirche eingeladen. «Diese war jeweils zum Bersten voll», sagt Chor-Präsident Paolo Balzarini. Die 50 Sängerinnen und Sänger werden heuer auch auf den musikalischen Beitrag an dem Familiengottesdienst an Heiligabend verzichten müssen.
Nachdem die Kantorei anfänglich online geprobt hatte, finden seit den Herbstferien keine Proben mehr statt.«Momentan fehlt uns ein Ziel. Nach den Sportferien hoffen wir, wieder starten zu können», sagt Balzarini. Das Singen fehle allen. Demnächst sollen deshalb vier Musiker in der Kirche Weihnachtslieder spielen. Die Chormitglieder können per Live-Stream dabei sein - und mitsingen. (dsh)

Das Besorgen des Christbaums im Wald ist für viele ein Weihnachtsritual. Mag es auch manchmal für innerfamiliäre Diskussionen sorgen, weil sich die Vorstellungen von Form und Grösse nicht immer decken - am Ende verlassen meist alle zufrieden den Forst, mit der Gewissheit, den prächtigsten Baum in der heimischen Stube aufstellen zu können.
Auch in Bachenbülach wurden jeweils am Samstag vor Weihnachten bei der Waldhütte Ebnet rund 200 heimische Christbäume verkauft. Im Jahr 2020 muss der traditionelle Verkauf aufgrund der verschärften Corona-Massnahmen abgesagt werden. Doch die Gemeinde hat sich etwas einfallen lassen. Die Bevölkerung kann Bäume aus gemeindeeigener Kultur beim Forstbetrieb Winkel online vorbestellen. Sie werden dann vor die Haustüre geliefert. (dsh)

Ein Blick in die Lagerhalle der auf Live-Events spezialisierten Firma Habegger zeigt ein ungewohntes Bild: Hunderte Kisten stapeln sich in den Gestellen an der Riedthofstrasse in Regensdorf. Darin lagern unzählige Lampen, Lautsprecher, Videoprojektoren, LED-Wände - kurzum das ganze Material, das für Grossveranstaltungen nötig ist. Dazu kommen kilometerweise Kabel, sogenannte Traversen, Trägerkonstruktionen also: alles fein säuberlich zerlegt und griffbereit verpackt für die Veranstaltungen, die nach der Coronakrise hoffentlich bald wieder stattfinden können.
Im Dezember wären dies vor allem Firmenanlässe und Konzerte. Ein Teil des Materials kommt wohl bei den digitalen Veranstaltungen in den drei Studios von Habegger zum Einsatz. Doch ein Studio-Set benötigt halt nur einen kleinen Teil des ganzen Materials, das in einer Eventhalle oder einem Konzertsaal zum Einsatz käme.(anb)

Die Drehorgel, die sich Ruth Zuberbühler vor 40 Jahren selber zum Geburtstag geschenkt hatte, erfreut dieses Jahr nicht wie üblich die Menschen am Klotener Adventsmarkt. Normalerweise lauschen die Marktbesucher gerne den lieblichen Melodien, doch wo kein Markt ist, ist auch keine Drehorgel. Und so steht der Leierkasten, wie man die Drehorgel auch nennt, in den letzten Monaten viel öfters als üblich unbenutzt in der Wohnung. An Weihnachten werden zwar ein paar Melodien zu hören sein, allerdings nur im privaten Rahmen.
Dass so viele weihnachtliche Veranstaltungen heuer nicht stattfinden, macht auch Peter Moll traurig. Die letzten Jahre durfte er die Drehorgel regelmässig ausleihen, um unter anderem am Klotener Adventsmarkt darauf zu spielen. Der nächste Drehorgel-Termin, den er sich im Kalender vermerkt hat, ist im kommenden Juni. Bleibt zu hoffen, dass sich die Lage bis dahin entspannt hat.

Normalerweise stellen die handgemachten Krippenfiguren der Neuland Gemeinde Buchs (vormals Chrischona) in der Adventszeit eine Geschichte aus der Bibel dar. Für viele Besucher ist die Ausstellung mit den bis zu 150 kunstvoll drapierten Figuren zu einem liebgewonnenen Advents-Ritual geworden.
Dieses Jahr hingegen bleiben die Krippenfiguren zusammen mit zahlreichen Accessoires wie bunten Tüchern, trockenen Gräsern und Wurzeln in Kartonschachteln auf dem Estrich. Eine über 20 Jahre alte Tradition dieses Jahr einfach auslassen? Ganz darauf verzichten will die Neuland-Gemeinde dann aber auch im Corona-Jahr nicht: Wenn schon keine Ausstellung möglich ist, so können Spaziergänger in einem Fenster am Fliederweg 3 in Buchs zumindest eine kleine Szenerie mit den Krippenfiguren bewundern - ein kleiner Vorgeschmack auf das, was dann in anderen Jahren vielleicht wieder möglich ist. (mha)

Seminare, Adventsfeiern, Weihnachtsessen, Empfänge und Cocktails: In Jahren ohne Pandemie ist das Boutique Hotel Thessoni classic in Regensdorf mit seinen verschiedenen Restaurants für all diese Veranstaltungen eine gefragte Adresse. Besonders auch im Advent und zur Weihnachtszeit werden die Gäste hier kulinarisch verwöhnt - im grössten Bankettsaal manchmal bis zu 220 Personen aufs Mal. Dafür braucht es motiviertes Personal und eine leistungsfähige Infrastruktur, wie diesen begehbaren Gastro-Kühlraum. Doch dieses Jahr bleibt das chromglänzende Zimmer, aus dem die Küchenbrigade sonst die Zutaten für die festlichen Menüs holt, gähnend leer. Wo keine Gäste kommen, braucht es auch kaum Vorräte. So wird der Kühlraum ungewollt zum Sinnbild einer Branche, die ganz besonders unter den Einschränkungen der Pandemie leidet. (dsh)

Wer jeweils am Abend des Dreikönigstages in Oberglatt aus dem Fenster schaute, konnte den Ritt der Heiligen Drei Könige beobachten - auf waschechten Oberglatter Kamelen. Jedes Jahr organisierte deren Besitzer, Kamel Ben Salem, zusammen mit der Reformierten Kirche Oberglatt und dem Geflügenholf von Euw das beliebte Treiben. Am Ankunftspunkt der kleinen Karawane gab es Glühwein und Suppe, und der Pfarrer erzählte den Kindern die Weihnachtsgeschichte. Gerade auch in der Vorweihnachtszeit hatte der Kamelbesitzer mehrere Gruppen zu Gast.
Nur heuer ist eben alles anders. 2020 hatte er, im Vergleich zu anderen Jahren, nur etwa 40 Prozent der Aufträge und Anlässe, sagt Kamel Ben Salem. Es sei ein bitteres Jahr. Und so müssen am 6. Jänner 2021 auch Caspar, Melchior und Balthasar auf dem Boden bleiben. Immerhin: Auf der Kamelfarm sind dieses Jahr vier junge Tiere zur Welt gekommen, und denen geht es gut.

Jeden Dezember sind Mitglieder der Heilsarmee mit der traditionellen Topfkollekte unterwegs. Sie sammeln Geld, singen Weihnachtslieder und musizieren. Nicht so dieses Jahr. Die Töpfe und Instrumente sind derzeit im Keller am Grampenweg in Bülach eingestellt.
Mit der Topfkollekte werden normalerweise Lebensmittelgutscheine und Nothilfe für Menschen mit kleinem Einkommen bezahlt. Zudem wird das Geld für das grosse Weihnachtsfest verwendet, das die Heilsarmee jeweils gemeinsam mit der Reformierten Kirche und der Stadt Bülach organisiert. Doch auch dieses muss heuer ausfallen. „Ein Fest der Gemeinschaft mit Abstand funktioniert nicht“, sagt Samuel Rieder, Major des Heilsarmee Korps Zürich-Unterland. Das sei schade, denn für viele ältere und alleinstehende Menschen sei die gemeinsame Feier wichtig gewesen. Rieder hofft, dass viele anstelle der Topfkollekte bei der aktuellen Sammelaktion per Post dieser Menschen gedenken.

Die Bananenkisten bleiben diesen Dezember unangetastet im Keller des Buchser Sekundarschulhauses Petermoos liegen. Darin verstaut sind die Dekoartikel für die sogenannte Pemo-Power-Party, das alljährliche Highlight der 400 Jugendlichen im «Pemo». Weil der Schulsilvester mit dem frühmorgendlichen Saubannerzug durchs Dorf in Verruf geraten und abgeschafft worden ist, lädt die Sek jeweils am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien zur Party.
Die Dekoartikel, die meisten dem elegant-festlichen Anlass entsprechend silbrig und golden glitzernd, verwandeln die Schulzimmer in funkelnde Diskotheken, Snack-Bars und schummrige Spielhöllen. Nur 2020 eben nicht. All jene, die am Folgetag die Deko wieder abräumen und im Keller verstauen müssen, sind vielleicht mit dem letzten Schultag 2020 insgeheim ganz glücklich.

In normalen Jahren gibt es im Advent auch für die Esel Suleika und Cleo viel zu tun.Zusammen mit dem Samichlaus und dem Schmutzli haben sie an den Adventsmärkten in den Region - wie beispielsweise in Winkel oder Opfikon - jeweils ihren grossen Auftritt. Im letzten Jahr waren sie auch beim Sternmarsch in Kloten mit von der Partie.
Heuer jedoch sind diese Anlässe wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Nun bleiben die beiden Esel eben bei ihrer pensionierten Kollegin Signa (Mitte) im Stall in Kloten bei der Stiftung Pigna, die Wohnformen und Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung anbietet. Zumindest für etwas Abwechslung im nun eher tristen Alltag der Grautiere sorgen die vier Ziegen und das Pony Ronja.

Für die Walliseller Bevölkerung ist der Weinverkauf im Frühling auf dem Gemeindehausplatz eine liebgewonnene Tradition und zugleich Gelegenheit, den heimischen Keller mit einem lokalen Gewächs zu ergänzen.Dieses Jahr musste der Anlass auf den Advent verschoben werden. So hätten Schwatz und Degustation gleich mit dem Kauf eines Weihnachtsgeschenks verbunden werden können. Doch auch das wusste Corona zu verhindern. So lagern die Flaschen weiter im Keller des Gemeindehauses. Auf ein Glas Walliseller Eigenbau muss aber niemand verzichten. Die Flaschen können bei der Gemeinde bestellt und abgeholt werden.
Die Rebfläche Wallisellens umfasst übrigens 1,2 Hektaren. Gekeltert werden die Weine auf dem Weingut von Nadine Saxer in Teufen. Das Sortiment umfasst neben Weiss-, Rosé-, und Rotweinen auch Schaumweine und Spirituosen.

Wenn die Männer mit ihren schweren Glocken jeweils durch die Bülacher Altstadt ziehen, geht es manchem durch Mark und Bein. Die Trychlergruppe Zürcherunterland gehört ebenso zum Weihnachtsmarkt wie der Samichlaus und eine Tasse Glühwein. Doch dieses Jahr müssen die Männer aufs Glockenläuten verzichten – auch am traditionellen Neujahrsanlass Bächtelen. «Sogar das eidgenössische Trychlertreffen ist dieses Jahr ins Wasser gefallen», bedauert Vereinsobmann Niklaus Spühler.
Die rund 30 aktiven Mitglieder treten normalerweise an rund 25 Anlässen im Jahr auf. Damit künftig auch Frauen mitmachen können, plant der Verein demnächst eine Statutenänderung. Immerhin müssen Niklaus Spühlers imposante Trychlen nicht in einem düsteren Keller auf bessere Zeiten warten, sondern dürfen den Eingang in seinem Haus in Wasterkingen schmücken.

Normalerweise wären die roten Überhänge für die Samichläuse und die braunen Schmutzligewänder zur Zeit in regem Gebrauch: Für gewöhnlich absolvieren die Mitglieder der St. Nikolaus-Gesellschaft Bülach um dieses Jahreszeit an die 300 Besuche bei Familien, Schulen, Kindergärten, Firmen und Vereinen. Doch um die Corona-Ansteckungsgefahr für alle Beteiligten möglichst gering zu halten, überwintern die Kleider, Bärte und Schnäuze aus Echthaar, die Glocken, Weidenkörbe und viele weitere Requisiten in den Katakomben der Katholischen Pfarrei Bülach. Weder fanden und finden im Pandemiejahr Aktivitäten statt, noch wurde der traditionelle Chlauseinzug mit rund 200 Beteiligten durchgeführt. Nächstes Jahr, so hofft Präsident Beat Rumpel, dürfen die Mitglieder wieder in ihre Umhänge und Kleider schlüpfen – immerhin feiert die St. Nikolaus-Gesellschaft Bülach dann ihr 50-jähriges Bestehen. Und für alle jene, die nicht auf Samichlaus und Schmutzli verzichten möchten, gibt es unter www.samichlaus-buelach.ch eine Videobotschaft zu sehen. Ausserdem nimmt eine kleine Chlausgruppe am Familiengottesdienst vom kommenden Sonntag, 6. Dezember, in der katholischen Kirche Bülach teil. Die Messe wird auch per Livestream direkt übertragen (www.kath-buelach.ch).

In diesen Tagen und Wochen sollte ein eigentlicher «Eiszauber» das Zentrum von Bassersdorf erhellen. Doch der grosse Jubiläumsanlass des EHC Bassersdorf ist abgesagt. Weder Fondue-Chalet, noch Bar und auch kein Eisfeld gibt es jetzt auf dem Dorfplatz. Stattdessen liegt alles im Lager der Organisatoren. Besonders bitter ist, dass der Hockeyclub eigens noch ein Jubiläumsbier einer Spezialitätenbrauerei und eine spezielle Fonduemischung herstellen liess. Was nicht mehr gestoppt werden konnte, stapelt sich: 1000 Flaschen EHC-Bier in schwarzen Kisten und 200 Kilo Käsemischung aus Pontresina. Damit der Verein nicht darauf sitzen bleibt, haben die Hockeyaner am Samstag 5.12. von 9 bis 19 Uhr eine improvisierte Verkaufsaktion auf dem Dorfplatz Bassersdorf bewilligt bekommen. Auf dass wenigstens daheim, im kleinen Rahmen, ein zauberhafter Fondueabend möglich wird.

Eigentlich sollten die kunstvollen Adventsdekorationen von Andrea Rohr in fremden Wohnzimmern weihnachtliche Stimmung verbreiten. Nun lagern sie aber im Atelier und Keller ihres eigenen Hauses in Wallisellen. Bis zu vier Advents- und Weihnachtsmärkte – unter anderem in Bülach und Wallisellen – besucht die Floristin normalerweise, um neben Weihnachtsdekorationen auch ihre handgefertigten Kunstkarten zu verkaufen. Dieses Jahr kann kein einziger stattfinden. «Mir fehlen vor allem die Stimmung und der Kontakt zu den Menschen», sagt sie. Umso mehr freut es Andrea Rohr, dass manche, die sie sonst an Märkten besuchen, nun persönlich vorbeikommen, um ein Kunstwerk zu erwerben. Auch ein kleiner, coronakonformer Adventsverkauf vor ihrer Garage war ein Trost für Stammkundschaft und Künstlerin.

Bei den Eventprofis von Flashlight in Regensdorf ist es ruhig geworden. Die Veranstaltungsbranche steht fast komplett still. Ein Grossteil der Licht-, Ton- und Bühnentechnik liegt derzeit eingelagert am Hauptsitz der Firma. Wie an den Boxen eines Formel-1-Rennstalls mutet das zuweilen an: Da stehen die Palettrollis zum Abtransport des Materials fein säuberlich in einer Reihe unter gestapelten Alu-Elementen parkiert. Es sind sogenannte Traversen. Insgesamt rund 500 Meter davon liegen hier. Von den über 30 Angestellten die von der Website lachen, schauen momentan noch vier Leute vor Ort zum Rechten. Innert zwei bis drei Tagen könnte die ganze Crew mobilisiert und ein Konzert für 10'000 Besucher technisch auf die Beine gestellt werden. Wann es das nächste Mal so weit sein wird, bleibt offen. Hier warten jedenfalls alle, inklusive den Palettrollis, auf den Startschuss. (cwü)
mst
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