Wertvolle FelswandDietlikon saniert Böschung für 200’000 Franken
Mehrfach kam es bei einer Steilböschung in Dietlikon zu Felsabbrüchen und Steinschlag. Sogar nach einer Sanierung. Nun muss nachgebessert werden – das kostet.

Die Geschichte beginnt am 25. Juni 2019 – und sie ist noch nicht zu Ende. Aber das neueste Kapitel ist nun geschrieben: Nämlich mit den Mehrkosten von 50'000 Franken, die durch den Gemeinderat als gebundene Ausgabe bewilligt wurden. Damit ist die Steilböschung am nördlichen Hang des Storchenbühls erst einmal gesichert. Nötig war dies, weil sich dort im Juni 2019 ein Stein- und Blockschlag ereignet hatte. Die Gesamtkosten für die Sicherungsmassnahmen belaufen sich auf 200’000 Franken.
Aber nochmals der Reihe nach: In der Mitte der Steilböschung brachen 2019 aus dem oberen Bereich Steine und Blöcke aus, wie der Gemeinderat in einer Medienmitteilung schreibt. Total waren es rund 10 Kubikmeter mit einer maximalen Grösse von bis zu einem Kubikmeter. Ein Teil dieser Felsblöcke zerstörte den bestehenden Auffangzaun und rumpelte bis auf die kleine Parkanlage. Diese befindet sich wenige Meter weiter, unmittelbar im Hangfuss. In der Folge wurden die Parkanlage sowie die Parkplätze in der blauen Zone gesperrt.
Weil die Felsböschung stark verbuscht und mit Brombeerranken bewachsen war, wurde Ende August 2019 in einem ersten Schritt eine Rodung und Felsreinigung vorgenommen. Anschliessend wurde durch die Jäckli Geologie AG eine Analyse durchgeführt und in einem Bericht Massnahmen zur Sicherung des Hanges vorgeschlagen. Für die Umsetzung der entsprechenden Arbeiten wurden 150'000 Franken ins Budget 2021 aufgenommen.
Zweiter Steinschlag führte zu Mehrkosten
Am 2. Februar 2021 ereignete sich an der gleichen Stelle erneut ein Stein- und Blockschlag. Es folgten weitere Abklärungen. Und tatsächlich: Im oberen Bereich der Felsböschung wurde zusätzlich zu den beiden schon entdeckten Felsnasen eine weitere unterhöhlte Stelle gefunden. Diese muss ebenfalls unterfangen werden. Und daher rühren nun auch die vom Gemeinderat bewilligten Mehrkosten von 50’000 Franken.
Doch sind diese Kosten gerechtfertigt? «Die Felswand gilt als sehr wertvoll und deren Erhalt kommt deshalb eine hohe Priorität zu», schreibt der Gemeinderat dazu. Beim «Storchenbühl» handle es sich um ein kommunales Schutzobjekt, bei dem keine Reliefänderungen zulässig seien. «Daher sind alle nötigen Arbeiten nur in Einklang mit den im Naturschutzinventar aufgeführten Massnahmen durchzuführen.»
Einfach ein Netz zu bauen, kommt nicht infrage
Aus Sicht der Naturgefahren würde sich als Sicherungsmassnahme ein aufliegendes vollflächiges Steinschlagschutznetz mit Felsnägeln und sogenannten «Spritzbetonplomben» in den unterhöhlten Felsbereichen aufdrängen. Aus Sicht des Naturschutzes aber nicht. Da «kommen diese Massnahmen aber nicht infrage», heisst es.
Und das wird nun gemacht: Damit künftig Block- und Felsstürze verhindert werden können, soll die unterhöhlte «Felsnase» im oberen Bereich der Felsböschung unterfangen werden. «Im Interesse der ökologischen Verträglichkeit erfolgt das mit einzelnen, nicht durchgehenden Betonrippen, die zudem felsartig modelliert werden.» Die Felsrippen werden zur besseren Stabilisierung mit einzelnen einbetonierten Felsnägeln rückverankert.
Um abbrechende Steine und kleinere Blöcke aufzufangen, wird am Fuss der Felsböschung ein Schutzzaun erstellt. Im nördlichen Teil weist er eine Höhe von rund 2 Metern auf, im südlicheren Bereich 3,5 Meter. Die Maschenweite sollte weniger als 6 Zentimeter betragen. Ziel ist, dass Mitte Dezember alles steht.
red
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