Kritik an Asylzentren«Ein Asylzentrum ist nicht pandemietauglich»
Embrach und Glattbrugg zeigen exemplarisch, welche Massnahmen in Asylzentren gegen das Coronavirus umgesetzt werden – aber auch, wo es Lücken gibt.

Ganz wohl ist es Esther Bühler-Weidmann bei ihrer Arbeit nicht mehr. Die Embracherin arbeitet seit drei Jahren als Seelsorgerin im Bundesasylzentrum (BAZ) Embrach – Vertrauen zu den Asylsuchenden aufzubauen, ist Voraussetzung für ihre Arbeit. «Social Distancing ist in meiner Arbeit schwierig bis unmöglich, so wie überall, wo man direkt mit Menschen arbeitet», erzählt sie. Neuerdings verfügt sie über ein Arbeitshandy, über das sie für die Asylsuchenden stets erreichbar ist. «Aber ich kann es doch nicht lassen, auf die Leute zuzugehen, wenn ich sie sehe. Asylsuchender zu sein, ist schon grundsätzlich belastend. Sie leben ohnehin in permanenter Unsicherheit. Diese Unsicherheit ist nun potenziert.»