Ein Dorf lässt die Sau raus
Am Schüürfest öffneten sich in Bachs die Tore der Scheunen für musikalische und kulinarische Genüsse. Zum Schüürfest gehörte auch das traditionelle «Säulirennen».
Fast fühlte man sich am Wochenende in die Zeiten des legendären Sportmoderators Walter J. Scheibli zurückversetzt, denn der Speaker des «Säulirennens», Gallus Ottiger, blühte in seiner Rolle so richtig auf. Es gelang ihm am Bachser «Schürlifest» sowohl am Freitag- als auch am Samstagabend den grössten Teil der Besucher in Richtung der Sportarena zu locken und die Begeisterung bis zum Ende der Rennen zu steigern.
Ein echtes Rennschwein muss regelmässig trainieren
Während am Freitagabend ein Gewitter mit nachfolgendem Platzregen den zwölf Rennschweinen die Lust am Rennen nahm, waren die 15 Wochen alten und 45 Kilogramm schweren Stars an beiden samstäglichen Wettläufen voll im Saft. «Normalerweise nimmt so eine Sau pro Tag um 1000 Gramm zu, weil sie aber bei mir ein Training absolvieren, reduziert sich das aber auf 800 Gramm», erklärte Alfred Vogt aus Scherz im Aargau, welcher auf seinem Bronnenhof die Renntiere züchtet. Der innovative Landwirt ist mit seinen Tieren an rund 40 Tagen pro Jahr unterwegs und stellt die ganze Infrastruktur zur Verfügung. Mittlerweile habe er seine Milchwirtschaft zugunsten dieser Marktnische aufgegeben.
Sieger ist, wer zuerst zum Futter gelangt
Mit Einsetzen des Schlagerliedes «Speedy Gonzales» von Rex Gildo und nicht ohne eine richtige Zuschauerwelle zu bekommen, gab Publikumsliebling und Speaker Gallus Ottiger verbal den Startschuss für den tierischen Geschwindigkeitsvergleich. Gleichzeitig wurden den jeweils sechs Jungsauen die Starttüren geöffnet und los ging es auf die Rennstrecke. Eine kleine Steigung im Gelände sorgte für eine etwas grössere Herausforderung. Vom Tierschutz abgesegnet absolvieren die Tiere eine Strecke von rund 60 Metern – und dies höchstens viermal am Tag. Vom normalen Schwein zum echten Glücksschwein wurde dasjenige Tier, welches seinen Rüssel zuerst in die hinter dem Ziel bereitstehende Futterschüssel steckte und damit den Sieg errang.
Von dessen Triumph konnte man auch als Zuschauer profitieren: Am Ende des Rennlaufes wurden aus der Box des Siegertieres vier Lose gezogen, die dem oder der Glücklichen einen Fleisch- oder Früchtegeschenkkorb bescherten. Schwein hatten die Organisatoren und Besucher des «Schüürlifestes» am Samstag definitiv mit dem Wetter und die Tischlein der kulinarischen Stände in und ausshalb der Scheunen waren gut besucht. Für den vor zwei Jahren nach Bachs zugezogenen Mirco Yuste ist das im Zwei-Jahres-Turnus stattfindende Dorffest eine Bereicherung und keine Störung der Wohnqualität.
Zurück nach Hause
Neben dem Rennen gab es indes auch Anderes zu bestaunen: Einen richtigen Hingucker bildete die Feuerwehrpumpe aus 1790, liebevoll restauriert und direkt vor dem Füürverein Banesto aufgestellt. Präsidentin Sara Brander und Landwirt Ernst Haab legten gleich mal Hand an und ernteten dafür spontan Applaus vom Publikum. Derweil die Glücksschweine wieder zu «normalen» Schweinen wurden und zurück nach Hause chauffiert wurden, setzte sich das Publikum dann wieder an die Tische und Festbänke, um gemeinsam in gemütlicher Atmosphäre das Fest ausklingen zu lassen. Und das nun ohne Regen – nochmals Schwein gehabt!
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