«Apropos» – der tägliche PodcastEin Dorf, vorbereitet auf die Katastrophe
In Kandersteg droht ein Bergsturz. Innert 48 Stunden muss das Dorf jederzeit evakuiert werden können. Wie ist das Leben an einem Ort, der nur eine ungewisse Zukunft kennt?

In Kandersteg ist der Berg in Bewegung. Felsmassen so gross wie acht Cheopspyramiden, insgesamt 20 Millionen Kubikmeter Gestein, drohen am «Spitzen Stein» abzustürzen. Wann der Bergsturz eintreten wird, kann niemand sagen. Morgen, in einer Woche, in einem Jahr? «Wir wissen es nicht», sagen die Geologen, die Ingenieure und die Fachleute des Kantons, von denen es im Dorf am Fuss des drohenden Berges nur so wimmelt.
Kandersteg ist vorbereitet auf den Bergsturz. So gut, wie es geht. Der Fels wird Tag und Nacht überwacht von über 100 aktiven Messungsgeräten im Alpenraum. 48 Stunden Vorwarnzeit geben die Fachexperten dem Dorf, um Mensch und Tier in Sicherheit zu bringen. Am Taleingang wurden für 11,2 Millionen Franken sechs Meter hohe Schutzwälle errichtet. Aber wenn der ganze Berg kommt, dann nützen auch die nichts.
Trotz ständiger Bedrohung lebt das Dorf, so normal, wie es halt geht. Familien ziehen Kinder gross, Menschen gehen zur Arbeit und Tausende Touristen besuchen täglich den Oeschinensee oberhalb von Kandersteg, der zum Unesco-Weltnaturerbe gehört.
Wie ist das Leben in einem Dorf, in dem täglich die Katastrophe droht? Und was hat es mit dem Klimawandel zu tun, dass an immer mehr Orten in der Schweiz Bergstürze möglich werden?
Diese Fragen beantwortet Cyrill Pinto, Redaktor der «SonntagsZeitung», in einer neuen Folge «Apropos», dem täglichen Podcast des «Tages-Anzeigers» und der Redaktion Tamedia. Pinto hat sich vor Ort ein Bild der Situation gemacht. Gastgeberin und Fragestellerin ist Mirja Gabathuler.
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