4:0 gegen LangnauEine Premiere beim klaren Zürcher Sieg
Die ZSC Lions gewinnen auch das zweite Spiel in ihrer neuen Arena. Der französische NHL-Gast Alexandre Texier erzielt dabei sein erstes NL-Tor.

So hatten sich die ZSC Lions das wohl vorgestellt. Die lange Tour de Suisse mit acht Auswärtsspielen hintereinander geht zu Ende, man kommt nach Hause in die endlich fertige neue Heimarena und beginnt zu siegen. Gut, in ganz kühnen Träumen fielen da vielleicht mehr als «bloss» sechs Tore gegen Fribourg und nun Langnau, vier davon im Powerplay. Aber wenn wenige Treffer für zwei Siege reichen, dann spricht das für das defensiv solide Eishockey, das der ZSC bereits zu einem grossen Teil der ganzen Saison spielt.
Erst 14 Tore haben die Zürcher in zehn Partien kassiert. Darunter ist auch jenes in der Overtime in Langnau beim 1:2 ganz zu Beginn der Saison, als der ZSC noch kurz Sorgen bereitete mit den Niederlagen in Rapperswil-Jona und im Emmental zum Auftakt.
Seither sind es acht Gegentore in acht Spielen und vorerst nur eines in zwei Heimspielen. Für seinen bereits dritten Shutout muss Simon Hrubec im Zürcher Tor gegen Langnau nur 17 Schüsse halten. Seine Vorderleute helfen: Erst nach 47 Minuten kommt Langnau zu einem ersten (und letzten) Überzahl-Konter.
Es braucht auch Geduld
Es ist ja nicht so, dass der ZSC zuhause plötzlich mit Sturmläufen begeistert und die Fans so von den Sitzen reisst. Das Geduldspiel, an das sich die Zürcher Fans bereits letzte Saison gewöhnen mussten, findet in der aktuellen Saison seine Fortsetzung. Auch gegen Langnau gibt es die langen Phasen mit Zürcher Scheibenbesitz in der Offensivzone und Puckstafetten mit dem Zweck, den perfekten Torschuss zu finden.
Und so ist der ZSC nach 40 Minuten zwar deutlich überlegen, führt aber dennoch nur mit 2:0 – von einem entschiedenen Spiel kann da keine Rede sein. Die Tore fallen in Überzahl: Garrett Roe muss nach einem schönen Pass Denis Hollensteins nur noch ins halbleere Tor einschiessen, Alexandre Texier trifft ganz am Ende des zweiten Zürcher Powerplays mit einem platzierten Schuss.

Es ist das erste NL-Tor des Franzosen, der eigentlich in der NHL bei Columbus spielen müsste, aber aus privaten Gründen die ganze Saison beim ZSC sein wird. Der Finne Jarkko Ruutu, in Europa als Development Coach der Blue Jackets tätig, ist in der Swiss Life Arena als Zuschauer.
Texiers Linie mit Sven Andrighetto und dem omnipräsenten Center Lucas Wallmark ist an diesem Abend indes nicht die gefährlichste der Zürcher. Juho Lammikko, unerwarteter ZSC-Topskorer, sorgt mit seinen Flügeln Hollenstein und Simon Bodenmann für deutlich mehr Probleme in Langnaus Verteidigung. Ein gutes Forechecking des Trios steht am Ursprung von Lammikkos 3:0, erneut setzt Hollenstein mit einem guten Querpass die Gegner schachmatt.
Bleibt noch das Zürcher Unterzahlspiel, das erneut besondere Erwähnung verdient. In mittlerweile 36 Penalty Killings hat der ZSC bloss drei Gegentore zugelassen, diese unglaublich gute Erfolgsquote von 91,7 Prozent ist mit Abstand Ligabestwert.
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