NHL-Rekordmann Phil KesselEr liebt Nachos mit Käse und Cola und spielt seit 4764 Tagen durch
Er ist mehr «Anti-Spieler» als Musterprofi, doch Hockeyspieler Phil Kessel ist erfolgreich – und hat seit bald 13 Jahren keine Partie verpasst.

Welch eine Serie: Phil Kessel hat seit dem 3. November 2009 kein Spiel mehr verpasst, vergangenen Dienstag wurde er mit 990 Partien zum neuen «Iron Man» der NHL. Mittlerweile hat er seine Serie noch um zwei weitere Spiele auf 992 Partien in 4764 Tage ausgebaut.
Welch eine Figur: Dass es der Stürmer von Vegas ist, der diesen Rekord hält, ist eine der schönsten Geschichten des Eishockeys. Denn der US-Amerikaner ist zwar hochbegabt mit Stock und Puck, bei seinem Rekordmatch schoss er auch noch seinen 400. NHL-Treffer. Dennoch gilt er als «Anti-Spieler».
Denn Kessel ist anders. Er sieht nicht aus wie ein Profi, was vor allem mit seinen Ernährungsgewohnheiten zu tun hat. Wenn Mitspieler vom olympischen US-Team 2010 erzählen, wie Kessel am Tag vor dem Männer-Final dem Endspiel der Frauen beiwohnte und eine Riesenportion Nachos mit noch mehr Käse verdrückte, dann ist das nur eine von vielen solchen Geschichten. Dass er auch während Spielen lieber Cola als Wasser trank, ist eine weitere. Und dann ist da natürlich die Hot-Dog-Story.
Ein Boulevard-Journalist behauptete, dass der Spieler in seinen sechs Jahren in Toronto jeden Tag einen Hot Dog gegessen habe. Als Kessel in seinen ersten beiden Saisons fernab Torontos mit Pittsburgh NHL-Champion wurde, posierte er auf einem Golfplatz und der mit Hot Dogs gefüllten Trophäe.
Kessel machte nie einen Hehl daraus, dass ihm die öffentliche Meinung über ihn egal sei. Er liebe das Spiel, alles andere kümmere ihn nicht. Für Interviews war er kaum zu haben, in der Hockey-Stadt Toronto mit ihrer toxischen Berichterstattung über die Leafs war seine Beziehung zu den Medien legendär schlecht. Die meisten Mitspieler aber lieben ihn, zuletzt bei Arizona galt er als Liebling aller. Nun ist er in Vegas und «Iron Man» in einer Liga, die so viel Wert auf PR und Image legt.
Am 8. März 2022 wäre die Serie übrigens beinahe gerissen: Arizona spielte in Detroit, Kessels Ehefrau erwartete ihr erstes Kind. Er wollte spielen, sein Coach fand einen Kompromiss: ein Kurzeinsatz, damit die Serie weitergeht, danach aber ab in die Kabine, weiter zum Privatjet, der ihn zu Frau und Kind flog. Auch das ist eine Phil-Kessel-Story.
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