Absturz der «Tante Ju»«Es schmerzt, zu sehen, wie die Angehörigen der Piloten leiden»
Untersuchungsleiter Daniel Knecht hat äusserst emotionale Momente durchlebt. Hier schildert er, was die grössten Schwierigkeiten waren.

Die Unfallstelle

Als ich am 4. August 2018 auf der Untersuchungsstelle am Fuss des Piz Segnas ankam, war mir schnell klar, dass die Ju-52 auf eine sehr aussergewöhnliche Art abgestürzt war – senkrecht. Rasch wussten wir auch, dass es keine Aufzeichnungsgeräte gab. Wir mussten davon ausgehen, dass wir neben den Spuren auf der Unfallstelle nur die Aussagen von Augenzeugen zur Aufklärung haben würden. Gemeinsam mit ihnen stellten wir anhand eines Ju-Modells vor Ort den Flugweg nach. Für manche war das ein emotionaler Kraftakt, schliesslich holten diese Frauen und Männer die schreckliche Erinnerung an den Absturz zurück, der 20 Menschenleben gefordert hatte.