Explosion in Munitionsdepot – eine Person vermisst
Nach der Detonation in einem Munitionslager in Sibirien mussten knapp 10'000 Menschen evakuiert werden. Eine Person wird vermisst.
Bei einer gewaltigen Explosion in einem Munitionslager des russischen Militärs sind mindestens 12 Menschen verletzt worden. Eine Person wird vermisst. Das berichtete die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Das Feuer war nach Angaben der Streitkräfte derweil unter Kontrolle.
Der Vorfall in dem Lager in der Region Krasnojarsk in Sibirien hatte am Montag einen Brand ausgelöst, bei dem Minen und Raketen explodierten. Nach den Angaben der Behörden sind unter den Verletzten Arbeiter und Anwohner. Sie hätten Brandverletzungen erlitten. Auch ein Kind sei in ein Spital gebracht worden.
Der Gouverneur der Region Krasnojarsk, Alexander Uss, teilte mit, dass es einen Vermissten gebe. Laut Behördenvertreter mussten mehr als 9500 Menschen in Sicherheit gebracht werden; rund 6000 weitere hätten ihre Häuser vorsorglich freiwillig verlassen. Zunächst war von sieben Verletzten die Rede gewesen.
Das Feuer war laut der Armee am Dienstag unter Kontrolle: «Es gibt keine Brandnester mehr», teilte das Verteidigungsministeriums mit. Für die Rückkehr der Anwohnern sei es noch zu früh, sagten Behördenvertreter. Für die Region gelte der Ausnahmezustand.
Auf Video- und Fotoaufnahmen war zu sehen, wie sich ein riesige Rauchwolke über dem Munitionslager unweit Stadt Atschinsk bildete. Geschosssplitter sollen hunderte Meter weit geflogen sein. Auch der Luftraum über dem Ort sei gesperrt worden.
Atschinsk in der Region Krasnojarsk liegt rund 4000 Kilometer von Moskau entfernt. Die Stadt mit rund 100'000 Einwohnern könne ebenfalls evakuiert werden, sagte der Bürgermeister. Der Gouverneur betonte jedoch im Staatsfernsehen, dass für die Bevölkerung keine Lebensgefahr bestehe.
Das Feuer soll an zwei Stellen in dem Lager ausgebrochen sein. Dort seien rund 40'000 Artilleriegeschosse deponiert. Die Ursache für die Explosion war zunächst unklar. Der Vize-Verteidigungsminister Dmitri Bulgakow sagte bei einer Pressekonferenz, wahrscheinlich sei «menschliches Versagen».
In Russland kommt es wegen mangelnder Brandschutzvorkehrungen, aber auch wegen ungenügender Vorbereitung der Menschen auf Notfälle immer wieder zu schweren Grossbränden mit hohen Opferzahlen. Im Juni waren bei einer Explosion in einem Munitionsbetrieb in der russischen Stadt Dserschinsk mindestens 85 Menschen verletzt worden. Die Behörden ermittelten wegen Verstosses gegen die Sicherheitsvorschriften.
SDA/aru
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