Fussball: 3:1 über RafzerfeldFC Niederweningen kommt mit Widrigkeiten jetzt besser klar
Auf regennassem Terrain hat der Wehntaler Drittligist sein Auswärtsspiel beim FC Rafzerfeld 3:1 gewonnen. Beide Teams können ohne Kunstrasenplatz derzeit nur schwerlich trainieren.

Nach dem Schlusspfiff herrschte eine überraschende Einigkeit in Rafz. Die Trainer beider Teams befanden, dass die Leistung ihrer Mannschaft schlecht gewesen sei – ebenso wie das Niveau der ganzen Partie. Rafzerfelds Coach nannte als Beispiel die Szene vor dem 0:1 in der 24. Minute. «Wir hatten auf der Seite eine Überzahl von 3:1 Spielern. Trotzdem ist am Schluss der Niederweninger zum Flanken gekommen», schilderte Stephan Schäuble, «und so ist das Eigentor zum 0:1 entstanden.» Der Trainer wies auf die fehlende Abstimmung zwischen seinen Defensivleuten hin. Danach fragte er rhetorisch: «Aber wo sollen wir das üben, wenn wir manchmal gar keinen Platz dafür zur Verfügung haben?».
Das Beispiel vom vorigen Donnerstag spricht Bände: Eigentlich hätte Schäubles Team zum Nachtragsspiel in Glattfelden antreten sollen. Doch die Partie wurde wegen des durchnässten Rasens – zum zweiten Mal – verschoben. Stattdessen wollten die Rafzerfelder am selben Abend wenigstens trainieren. Doch auch das ging nicht, weil ihre Plätze in Rafz und Hüntwangen ebenso gesperrt waren wie jener an der Schachenerbrücke in Glattfelden. Durch die momentanen, dauerhaft nassen Witterungsverhältnisse fällt das Fehlen von Kunstrasen-Plätzen in Rafz und Hüntwangen besonders ins Gewicht.

Diesbezügliche Projekte existieren derzeit im Rafzerfeld nicht. Deshalb weicht Trainer Schäuble mit seiner Equipe immer wieder auf einen Kunstrasen im deutschen Erzingen aus. «Aber weil mehrere Mannschaften nach Erzingen gehen, ist auch das Platzangebot dort beschränkt», klärt der Coach auf. Er durfte mit seiner Mannschaft auch schon den FIFA-Kunstrasen in Zürich benutzen. Aber immer gehe das nicht, stellt Stephan Schäuble klar.
Auch werde in Fussballhallen in der Region trainiert, oder es steht Kickboxen auf dem Programm. «Eine richtige Vorbereitung ist das natürlich nicht», bedauert er. An seinem Team gehen die schwierigen Trainingsbedingungen keinesfalls spurlos vorbei: Nach der 1:3-Heimniederlage gegen Niederweningen nimmt der Drittligist in der Tabelle der Gruppe 4 den 9. Platz ein und kämpft um den Ligaerhalt.
Eine Frage der Einstellung?
Eine ähnliche Situation hat Niederweningen, das ebenfalls über keinen Kunstrasenplatz verfügt, in der Vorrunde durchlebt. Bis Ende September 2022, als die Plätze trocken waren und das Team von Trainer Patrick Eschler auf dem eigenen Naturrasen trainieren konnte, zierten die Wehntaler die Tabellenspitze. Danach regnete es öfter und die Niederweninger mussten, wie die Rafzerfelder in diesem verregneten Frühling, zuweilen auswärts Trainingsplätze aufsuchen, weil ihr Platz gesperrt war. «Unsere plötzlich schlechteren Trainingsbedingungen ab Oktober waren nicht der Hauptgrund für unseren Leistungseinbruch, aber sie dürften eine gewisse Rolle gespielt haben», schätzt Eschler.
Auch in Niederweningen sind die Trainingsbedingungen in diesem verregneten Frühling nicht gut. «Aber wir haben uns im Winter intensiv mit der Problematik auseinandergesetzt, um das Optimum aus dieser Situation herauszuholen», ergänzt der Trainer. Tatsächlich läufte es den Wehntalern sportlich gesehen wieder rund. Unter der Regie des forschen Timon Franz und dank der Klasse des reaktivierten Stossstürmers Marco Eschler gewannen die Gäste in Rafz verdientermassen 3:1. Dank der 14 Punkte aus den jüngsten sechs Partien seines Teams rechnet Trainer Patrick Eschler fest mit dem Ligaerhalt.
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