FCZ bezwingt den Basel-Fluch
Ausgerechnet am Jahrestag der Finalissima von 2006 liefern die Zürcher gegen den FC Basel eine Gala-Vorstellung. YB schlägt den FC Lugano 3:1.
Der FC Zürich beendete gegen den FC Basel eine lange Durststrecke. Nach fünf Jahren ohne Sieg gegen den FCB lieferten die Zürcher ihren Fans beim 4:1-Heimsieg eine Gala. Alle Tore fielen nach der Pause.
Die Basler waren mit viel Selbstvertrauen nach Zürich gereist. Einerseits kam das Team von Raphael Wicky im Wissen nach Zürich, seit Mai 2013 im Letzigrund nicht mehr verloren zu haben. Andererseits war die Torproduktion des FC Basel in den vergangenen Wochen richtig warmgelaufen - in zuletzt drei Spielen hatte der FCB-Angriff 15 Tore erzielt. Im Klassiker gegen den FCZ kam nur ein weiteres dazu; entgegen den Hoffnungen erlebten die Basler im Letzigrund ein Debakel.
FCZ spielt sich in einen Rausch
Nachdem sich die beiden Mannschaften in der ersten Halbzeit grösstenteils neutralisierten, spielte sich das Team von Ludovic Magnin im zweiten Durchgang in ein Rausch. Raphael Dwamena (49.), der nach einer Auszeit wieder in der Stammformation stand, Pa Modou (62.), Michael Frey (83.) und Antonio Marchesano (91.) sorgten für Feierstimmung im Letzigrund. Dieser tat auch Albian Ajetis (93.) Resultatkosmetik in der Nachspielzeit keinen Abbruch. Zuletzt hatte eine FCZ-Mannschaft 1983 vier Tore gegen den FCB geschossen.
Er wolle die Gegner durch Rochaden jeweils vor Denkarbeit stellen, hatte Magnin bei seiner Übernahme als FCZ-Trainer angekündigt. Diesen Weg verfolgte der Romand auch im Klassiker - mit Erfolg. Am Mittwoch beim 1:0-Sieg in Thun noch mit einer Viererkette und mit Frey als einzigem Stürmer angetreten, stellte Magnin gegen Basel eine Dreierabwehr auf und Frey im Angriff den schnellen Dwamena zur Seite. Eine Massnahme, die Basels Abwehr vor grosse Probleme stellte.
Eine weitere Problemzone dürfte FCB-Coach Raphael Wicky im eigenen Angriff entdeckt haben. Nichts war im Letzigrund zu sehen von den kaltblütigen und effizienten Angreifern der letzten Wochen. Auch Liga-Topskorer Ajeti liess vor Yanick Brecher mehrmals die Kaltschnäuzigkeit vermissen.
Young Boys revanchieren sich
Meistertrainer Adi Hütter will sehen, dass die Spannung rechtzeitig auf den Cupfinal vom 27. Mai im Stade de Suisse gegen FC Zürich in die einzelnen Spieler und in die Mannschaft zurückkehrt. Als der Meistertitel errungen war, registrierte Hütter einen - verständlichen und normalen - Druckabfall, der sich am deutlichsten bei der 1:5-Niederlage in Basel auswirkte.
Wie der Match zwischen YB und dem vor dem aller Abstiegssorgen befreiten FC Lugano zeigte, ist Hütter auf gutem Weg, den Cupfinal, den letzten Höhepunkt der Saison, für seine Mannschaft zu einem leistungsmässigen Höhepunkt werden zu lassen.
Meisterteam light
Seitdem die Young Boys den Titel mit dem 2:1-Sieg gegen Luzern sichergestellt hatten, beorderte Trainer Adi Hütter auf der Triumph-Tournee des Meisters drei völlig unterschiedliche Formationen aufs Feld. Beim 1:0-Sieg in Sitten liess er mit der kompletten Schattenmannschaft spielen. In Basel nominierte er die stärkste Aufstellung dieses Frühlings, und für die Meistergala mit der Pokalübergabe gegen Lugano entschied sich der Vorarlberger für eine Mischvariante. Von den für den Ernstfall Gesetzen beliess er Loris Benito, Miralem Sulejmani und Roger Assalé - also je einen Spieler pro Reihe respektive die ganze linke Seite - auf der Bank.
Zur Feier dieser Wochen trugen die meisten YB-Spieler ihre Haare in einem YB-ähnlichen Gelb. Im temporären Look veränderten sie ihre Spiel- und Kampfstärke, mit der sie den ganzen Frühling bis zur Entscheidung unwiderstehlich aufgetreten waren, kaum. Die Luganesi, mit der ersten Torchance durch Jetmir Krasniqi nach wenigen Minuten in Führung gegangen, mussten in der ersten Halbzeit eine Reihe erstklassiger Angriffe über sich ergehen lassen. Sie verdankten es Goalie Joël Kiassumbua, dass es in der Pause aus ihrer Sicht nicht 1:3 hiess. Der Kongolese machte beispielsweise einen Scherenschlag-Schuss von Guillaume Hoarau aus kurzer Distanz zunichte. Nach der Pause holte Hoarau das Verpasste mit seinem 15. Meisterschaftstor der Saison nach. Sékou Sanogo sicherte den 25. Saisonsieg mit dem 3:1 ab. In der Nachspielzeit hielt der überragende Kiassumbua einen Foulpenalty von Hoarau.
Originelle Haarpracht der YB-Spieler (Quelle: SRF)
Zürich - Basel 4:1 (0:0)
11'135 Zuschauer. - SR HänniTor: 49. Dwamena 1:0. 62. Pa Modou 2:0. 83. Frey 3:0. 91. Marchesano 4:0. 93. Ajeti 4:1.Zürich: Brecher; Thelander, Brunner, Kryeziu; Palsson; Rüegg, Domgjoni (77. Sarr), Aliu (46. Marchesano), Pa Modou; Frey, Dwamena (87.Odey).Basel: Vaclik; Manzambi, Frei, Balanta, Riveros; Serey Die (78. Pululu), Zuffi (46. Petretta); Bua (67. Oberlin), Campo, Elyounoussi; Ajeti.Bemerkungen: Zürich ohne Alesevic, Bangura, Kempter, Maouche, Nef Schättin und Schönbächler (alle verletzt) und Rohner (nicht im Aufgebot). Basel ohne Salvi, Vailati, Van Wolfswinkel, Xhaka, Zuffi (alle verletzt), Calla und Stocker (nicht im Aufgebot). 67. Lattenschuss Campo (Basel), 65. Treffer von Ajeti (Basel) wegen Offside annulliert. Verwarnungen: 44. Brunner (Foul). 45. Balanta (Foul).
Young Boys - Lugano 3:1 (1:1)
31'120 Zuschauer (ausverkauft). - SR Tschudi.Tore: 5. Krasniqi (Sabbatini) 0:1. 14. Moumi Ngamaleu (Nsame) 1:1. 55. Hoarau (Sanogo) 2:1. 74. Sanogo (Schick) 3:1.Young Boys: Wölfli; Schick, Nuhu, von Bergen (87. Bürki), Lotomba; Moumi Ngamaleu (73. Sulejmani), Bertone, Sanogo, Fassnacht (79. Assalé); Nsame, Hoarau.Lugano: Kiassumbua; Yao, Sulmoni, Golemic, Mihajlovic; Krasniqi (76. Amuzie), Ledesma (63. Piccinocchi), Sabbatini, Mariani; Gerndt, Janko (52. Manicone).Bemerkungen: Young Boys ohne Mbabu, Sow und von Ballmoos (alle verletzt). Lugano ohne Crnigoj, Daprelà (beide gesperrt), Bottani, Carlinhos, Guidotti, Schäppi und Da Costa (alle verletzt). 93. Kiassumbua hält Foulpenalty von Hoarau. 7. Lattenschüsse: 7. Nsame, 91. Sabbatini. Verwarnungen: 13. Krasniqi (Foul), 26. Ledesma (Foul), 28. Mariani (Foul), 43. Fassnacht (Foul), 61. Manicone
SDA/ll
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