Ferienbeginn fordert den Flughafen
Der Flughafen Zürich wappnet sich auf den Ansturm. Ein Augenschein am «Drehkreuz der Schweiz» offenbarte dabei Professionalität der Dienstleister und geduldige Passagiere.
Wenn Herr und Frau Schweizer in die Ferien - und in diesem Falle in die Ferne - fliegen, tun sie dies meist wohlüberlegt. Trotzdem hat die Flughafen Zürich AG im Hinblick auf das in Kloten stetig wachsende Passagieraufkommen, und dieses Jahr speziell im Hinlick auf die «grossen» Ferien, ein Video mit «fünf Tipps» produziert, in welchem unter anderem das rechtzeitige Eintreffen vor der Reise empfohlen wird.
Zu viert «über den Teich»
Das Zielpublikum dieser Videobotschaft ist bereits angereist. Die Vielfliegerfamilie Platter aus Buchs nämlich freut sich auf den Flug nach San Francisco und hat sich genau an diese zeitliche Empfehlung gehalten. Nur Pech, dass genau ihr Flieger einen technischen Defekt hat, und das Flugzeug rund drei Stunden später als geplant abfliegen wird. Unterwegs ist auch Mediensprecherin Sonja Zöchling, und zwar seit 7 Uhr früh. Da sie die Diskussion der Familie gleich mitbekommt, kann sie mit ihrer ruhigen Art Entwarnung geben: «Diese Verspätung ist bedauerlich, hat aber nichts mit dem Ferienbeginn zu tun», erklärt sie und verweist auf die Attraktionen des Flughafens wie die neue Zuschauerterrasse. Tochter Lorena und Sohn Denis scheinen derweil zumindest in Gedanken bereits «über dem Teich» zu sein und «checken» die dortigen trendigen «Locations» ab. Denn ihre USA-Reise führt sie bis nach West Palm Beach, Florida. Auf die ab dem 20. Juli strengeren Einreisebestimmungen, darunter eine zusätzlichen Sicherheitskontrolle vor den Gates, angesprochen, reagieren sie gelassen und finden, das «gehöre halt dazu».
Kein Platz für Inselschönheit
Am Supervisor-Schalter der Swiss, betrieben durch die Swissport International AG, reihen sich gerade zwei junge, gestylte Männer mit ihren Bikes ein. Ihre Destination lautet Havanna, Kuba. Leovis Martinez und Manuel Castano sind beide spanischstämmig und planen, die Insel und ihre Naturschönheiten auf ihren Schweizer Drahteseln zu entdecken. Da ihre Bikes beide keinen Soziussitz haben, wird wohl nichts mit dem Plan, eine kubanische Inselschönheit «aufzugabeln», sagen sie mit einem schelmischen Schmunzeln. Ohnehin gelte nun ihre Energie dem Verpacken der Zweiräder, diese gehören nämlich in eine grosse Kartonbox. So will es der Handling-Agent. Am gleichen Schalter ist die Swissport-Angestellte Sanja Bekric aus Kloten anzutreffen. Während ihrer sechsstündigen Schicht füllt sie ohne Unterbruch die Checkin-Schalter mit Gepäcksetiketten und Formularen auf und klebt gleich einen gut sichtbaren Kleber mit «Fragile» auf die Velobox. Auch sie strahlt, stellvertretend für ihre Mitarbeitenden, eine grosse Gelassenheit und Ruhe auf Passagiere aus.
Rekord gebrochen
Am Freitag seien vom Flughafen Zürich erstmals mehr als 46 000 «lokale Passagiere» abgereist. Zählt man nun die übrigen Transferpassagiere hinzu, kommt man laut Mediensprecherin Sonja Zöchling auf ein Wochenendaufkommen (Samstagmorgen bis Sonntagabend) von rund 200 000 Passagieren, wobei auf den Sonntag rund 110 000 Passagiere entfielen. Beim Check-in 1 der SWISS sind Tom Pattingale und Freundin Rebecca Case aus Cardiff, Wales, anzutreffen. Hier versuchen sie sich gerade an der Anbringung der Gepäcksetikette, da man sich nur mit Bordkarte und angeschriebenem Gepäck in die Warteschlange stellen darf. Angesprochen auf den Ferienansturm reagieren sie erstaunt und finden, dass die Passagiere sich gut verteilt hätten. Ihre einwöchige Reise führte sie vom Bodensee bis in den Tessin und zurück nach Kloten. «We're coming back», rufen sie kurz vor dem Passieren der Boardkartenkontrolle zurück. Dieses Zitat ist für Mediensprecherin Sonja Zöchling «Lob und Lohn» genug, denn auch ihre «Schicht» am Flughafen ist zu Ende gegangen. Ihren Abflug in die Ferien wählte sie bewusst nach der Sommerferienzeit.
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